Köln |  „Wir brauchen in Köln mehr Schulen“ macht Dr. Agnes Klein, die Dezernentin für Bildung, Jugend und Sport besonders deutlich. Bei der Jahresbilanz 2013 des Dezernats Bildung, Jugend und Sport der Stadt Köln wird daher besonders der Ausbau der Schulen und Kindertagesstätten betont.

So konnte etwa das Betreuungsangebot für Kinder unter drei Jahren ausgebaut werden, statt der 9.760 Plätze aus dem Jahr 2012/2013 konnte die Anzahl an Kindergartenplätzen auf 10.866 Plätze angehoben werden. Beim Ausbau des offenen Ganztags und des gebundenen Ganztags Sekundarstufe I hat sich im Vergleich zum Vorjahr in 2013 jedoch wenig getan.

In Zukunft sollen aber nicht nur weiter Kindertagesstätten gebaut werden, auch zehn weitere Schulen sind geplant. „Es ist Weiterentwicklung nötig,“ so Dr. Klein. Besonders der geplante Bau der inklusiven Universitätsschule auf dem Heliosgelände in Köln Ehrenfeld stand hier zur Diskussion. Ein Neustart der Overbeckschule als Inklusionsschule, etwa als Zwischenlösung bis zur Fertigstellung der geplanten Schule auf dem Heliosgelände, ist auf Grund fehlender Barrierefreiheit aber nicht möglich.
Herr Frank Pfeuffer, Leiter der Integrierten Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung, machte auf den Ausbaubedarf an Kindertagesstätten aufmerksam. Der Trend zu steigenden Geburten- und Kinderzahlen in Köln hat sich auch in 2013 fortgesetzt, die Notwendigkeit für

Kindertagesbetreuungsplätze steigt also weiterhin. Beim Bau der Kitas ergeben sich allerdings, besonders auf Grund fehlender Freiflächen, einige Probleme. Pfeuffer betonte jedoch, dass es sich bei dem Versorgungsangebot um ein „dynamisches System“ handle. „Da kann jede Woche was Neues passieren.“ Bis Mitte des Jahres soll die Versorgungsquote für drei- bis sechsjährige auf 93 Prozent angehoben werden, rund 1000 neue Betreuungsplätze sind also, trotz aller Probleme, geplant.
„Die Grundkapazität der Kitas soll maximal ausgeschöpft werden,“ so Pfeuffer.

19 Kindertageseinrichtungen sind, auf alle Stadtteile verteilt, in 2013 bereits dazugekommen. In der Zukunft sollen hier besonders freie Träger gefördert werden. Auch qualitativ soll sich bei den Kitas einiges verbessern. In 2013 wurden bereits die gesamten Teams von 59 städtischen Kindergärten zum Sprachkonzept der „Language School“ geschult und auch in Zukunft soll die Sprachförderung in Kindergärten weiterhin durch spezielle Fortbildungsmaßnahmen unterstützt werden. Auch die Inklusion soll verbessert werden.

Pflichtaufgabe der Stadt : Schulplätze schaffen

Die Schülerzahlen sind im vergangenen Jahr weiterhin stark gestiegen. Die Anzahl der Schulen konnte jedoch nur gering, von 262 städtischen Schulen auf 263 gesteigert werden. Für das kommende Jahr sind also weitere Baumaßnahmen geplant. Da insgesamt rund 9.500 Schulneulinge für das Schuljahr 2014/2015 erwartet werden, muss in ungefähr 450 Fällen der Zweitwunsch berücksichtigt werden.
„Die Inklusion an unseren Schulen geht mit großen Schritten voran,“ so Dr. Klein.  Durch die vermehrte Inklusion an regulären Schulen ergeben sich für das kommende Jahr  allerdings Schließungen von Förderschulen. Die Schülerinnen und Schüler der Nordpark- Schule werden so etwa in Zukunft  in der Wilhelm- Leyendecker- Schule unterrichtet.

Im Bereich Schule wurde im vergangenen Jahr außerdem besonders die Verschiebung in der Wahl der Schulform deutlich. Gymnasien sind hier im Vergleich der weiterführenden Schulen weiterhin Spitzenreiter. Stadtweit wurden 24.000 neue Plätze an 157 Offenen Ganztagsschulen geschaffen, durch die in Zukunft notwendigen Baumaßnahmen entstehen an dieser Stelle in Zukunft allerdings neue Kosten. Für 2014/15 stehen zudem die inzwischen durch die Bezirksregierung genehmigten Baumaßnahmen für die neuen Gesamtschulen in der Kölner Innenstadt und Mühlheim an.

Die Zuwanderung ist momentan auch in den Schulen ein großes Thema. Zurzeit werden in Köln rund 1300 Kinder und Jugendliche an 63 Schulen beschult, in Zukunft werden hier besonders personelle Ressourcen benötigt. Rund einhundert Kinder mit Migartionshintergrund werden monatlich neu zugewiesen, laut der Schuldezernentin „beinahe ein kleine Grundschule“.  „Die Kinder sind nicht selten traumatisiert, dadurch können sie nicht immer problemlos in Klassen eingegliedert werden,“ bemerkt Dr. Klein. In Zukunft sollen die Schulen bei der Integration vermehrt unterstützt werden, so plant die Universität Köln etwa die Sprachförderung von Kindern im Flüchtlingsheim durch Lehramtsstudenten.
Im Bereich Schule blickt das Dezernat Bildung, Jugend und Sport also insgesamt auf ein Ereignisreiches Jahr 2013 zurück, für das Jahr 2014 stehen weiterhin viele Maßnahmen an.

„Lieblingsthema derjenigen, die den Ball am Fuß führen“

Durch den Gesamtzuschuss von 2.116.685,94 Euro wurden 2013 im Bereich Sport- Investitionen Vereinsbaumaßnahmen von insgesamt 34 Vereinen bezuschusst, so der Leiter des Sportamtes Dieter Sanden. Er betonte besonders den Ausbau der Kunstrasenplätze. Zum „Lieblingsthema derjenigen, die den Ball am Fuß führen“ gab Sanden an, dass sich aktuell 3 weitere Plätze, zusätzlich zu den 23 bestehenden Kunstrasenplätzen, in Planung befinden und bis März 2014 einen konkreten Planungsauftrag bekommen sollen. Im Rückblick auf das Kölner Sportjahr verwies Sanden insbesondere auf  die vielen Deutschen Meisterschaften, wie etwa die des Kanu- Rennsports, bei denen Köln als Auftragungsort dienen konnte. „Das wollen wir auch in Zukunft so beibehalten,“ so Sanden.

Autor: Carlotta Eisele | Foto: Lightpoet/fotolia