Köln | Die Polizei Köln präsentierte heute ihre Zahlen zur Verkehrsunfallentwicklung 2014 in ihrem Zuständigkeitsbereich. Insgesamt ist die Zahl der Unfälle im Stadtgebiet Köln gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen – von 39.354 in 2013 auf 38.299 in 2014. Allerdings stieg im vergangenen Jahr die Zahl der Verunglückten an, ebenso wie die Zahl der schwer verletzten Personen. Besonders Radfahrer und Fußgänger wurden besonders häufig bei Unfällen schwer verletzt, 15 der 19 im Kölner Straßeverkehr tödlich verletzten Personen waren Fußgänger oder Radfahrer.

Im Kölner Stadtgebiet gab es 2014 21 tödlich Verunglückte, zwei verunglückte Personen weniger als im Vorjahr. Zehn von ihnen waren Fußgänger, fünf Radfahrer, von denen einer einen Helm trug, so die Polizei. Einen deutlichen Anstieg gibt es bei den schwer verletzten Personen zu verzeichnen. Diese stieg von 563 (2013) auf 635 (2014). Ein Anstieg um 72 Fälle. Ebenfalls eine deutliche Zunahme gibt es bei verunglückten Radfahrern zu verzeichnen. Die Zahl stieg hier von 1.341 (2013) auf 1.494 (2014), eine Zunahme von 153. Ein Anstieg auch bei den Zahlen der Verunglückten insgesamt; von 5.004 auf 5.289. Ein Zuwachs von 285 – 80 Prozent davon waren Zweiradfahrer.

Weniger verunglückte Kinder – mehr Senioren

Im Stadtgebiet Köln sank 2014 die Zahl der verunglückten Kinder von 371 auf 339 (- 32).  Was verunglückte Jugendliche betrifft, so blieb die Zahl annähernd gleich, stieg von 155 auf 156 (+ 1) Personen. Ein deutlicher Anstieg war bei verunglückten Jungen Erwachsenen zu verzeichnen – von 698 im Jahre 2013 auf 804 im Jahre 2014 (+ 106). Ebenfalls Anstiege der Zahlen waren bei den verunglückten Erwachsenen  – von 3.359 auf 3.416 (+ 157), ebenso wie bei verunglückten Senioren im Stadtgebiet Köln  – von 517 auf 565 (+ 48) – zu verzeichnen, darunter 111 schwer Verletzte und sieben tödlich Verunglückte. Ein Drittel der verunglückten Senioren war mit dem Fahrrad unterwegs.

Die Zahl der Verunglückten bei der die Ursache auf erhöhte Geschwindigkeit von Fahrzeugen zurückzuführen ist, blieb im Vergleich zum Vorjahr konstant, stieg von 372 (2013) auf 373 (2014). Besorgniserregend ist für die Polizei der Anstieg der Verunglückten durch die Ursache Mißachtung der Rotlichtphase im Stadtgebiet, hier Stieg die Zahl der Verunglückten von 349 um 91 auf 440 Personen. Dies seien Unfälle, die vemeidbar wären, so Hermann Schiffer, Direktor Verkehr bei der Polizei Köln. Als Grund für die Mißachtung der Rotlichtphase gibt Schiffer zum einen die bewusste Regelmissachtung an zum anderen sei immer häufiger Ablenkung die Ursache. Eine Statistik habe ergeben, so Schiffer, dass etwa jeder zehnte Unfall auf eine vorübergehende Abgelenktheit zurückzuführen sei.

Zunahme bei Verwendung von Smartphones – Anstieg der Unfälle ohne festgestellte Ursache

Auch das Verwenden von Smartphones während der Fahrt spiele hier eine immer zunehmendere Rolle. Jährlich gebe es im Kölner Stadtgebiet rund 8.000 festgestellte folgenlose Verstöße gegen die Handynutzung während der Fahrt. Die Anzahl der unzulässigen Nutzung von Smart- Mobilphones nimmt ebenfalls zu – von 1,27% im Jahr 2008 auf 3,16% im Jahr 2014 – ebenso wie die Anzahl der Verkehrsunfälle ohne spezifisch festgestellte Ursache. Diese stieg laut Statistik von 7.909 im Jahr 2008 auf 12.108 im Jahr 2014; ein Anstieg um 53,09 Prozent. Wie viele dieser Unfälle auf die Benutzung eines Smartphones zurückzuführen seien, lasse sich nicht beziffern, so Schiffer, es könne in den meisten Fällen nicht nachgewiesen werden, da die Unfallbeteiligten ihr Smartphone nach dem Unfall schlicht wegsteckten und die Kontrolle des Mobiltelefons nur durch die Staatsanwaltschaft beantragt werden könne.

Deutlich mehr Menschen verunglückten 2014 bei Verkehrsunfällen unter Beteiligung einer Straßenbahn im Stadtgebiet Köln. Die Zahl der Personen stieg von 124 auf 184 ( Anstieg: 60 Personen). Ein leichter Rückgang indes ist bei den Verunglückten-Zahlen bei Ursache Alkohol im Stadtgebiet Köln zu verzeichnen, die Zahl schrumpfte von 203 im Jahr 2013 auf auf 152 im Jahr 2014.

Autor: Daniel Deininger | Foto: SV Luma/Fotolia
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