Berlin/Kiew/Moskau | Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Staatspräsident Hollande reisen am Donnerstag kurzfristig nach Kiew und am Freitag nach Moskau. Das teilte die Bundesregierung am Donnerstagmittag mit. In Kiew sei ein Treffen mit dem ukrainischen Staatspräsidenten Petro Poroschenko geplant.

In Moskau stehe ein Gespräch mit Wladimir Putin auf dem Programm. Im Mittelpunkt der Gespräche werde die aktuelle Lage in der Ukraine stehen, so Regierungssprecher Seibert. Angesichts der Eskalation der Gewalt in den letzten Tagen hätten die Bundeskanzlerin und Frankreichs Staatspräsident Hollande „ihre seit Monaten andauernden Bemühungen um eine friedliche Beilegung des Konflikts“ im Osten der Ukraine verstärkt.

Röttgen: Merkel-Hollande-Reise zeugt von „extrem ernster Situation“

Die überraschende Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatspräsident François Hollande nach Kiew und Moskau drückt nach Einschätzung von Norbert Röttgen, dem Chef des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, die „extrem ernste militärische Situation“ in der Ukraine aus. „Das Kalkül Putins liegt in einem Kollaps der Ukraine, den wir abwenden müssen“, sagte der CDU-Politiker der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). Die Reise diene unmittelbar dazu, weiteres Blutvergießen zu verhindern.

Gleichzeitig brauche die Ukraine umfassende Unterstützung beim Aufbau von Staat und Wirtschaft. „Waffenlieferungen würden die Krise verschlimmern“, sagte Röttgen. Die Bundesregierung hatte zuvor mitgeteilt, dass Merkel und Hollande am Donnerstag kurzfristig nach Kiew und am Freitag nach Moskau reisen.

Autor: dts