Das Symbolbild für eine Mieterhöhung.

Köln/Düsseldorf | Der Immobilienkonzern LEG vermietet deutschlandweit 170.000 Wohnungen. Nun sollen die Mieten in Ihrem Wohnungsbestand deutlich erhöht werden. Der Deutsche Mieterbund Nordrhein-Westfalen rät Mieterinnen und Mieter dazu, wachsam zu sein und die kommenden Erhöhungen genau zu prüfen.

Am vergangenen Freitag, 6. Oktober, äußerte sich der LEG-Vorstand Lars von Lackum gegenüber dpa-AFX, dass der Konzern aufgrund gestiegener Kosten plane, die Mieten „so stark wie regulatorisch möglich“ zu erhöhen. Der Deutsche Mieterbund Nordrhein-Westfalen sieht darin den Versuch, die Mieterinnen und Mieter, für die selbst verschuldete Krise des Wohnungskonzerns zahlen zu lassen und ruft dazu auf, die kommenden Erhöhungen genau zu prüfen. „Die Mieter sollen jetzt für die Krise zahlen“, bewertet Hans-Jochem Witzke, 1. Vorsitzender des Deutschen Mieterbundes NRW die Situation. „Das Geschäftsmodell der börsennotierten Unternehmen, in der Zeit niedriger Zinsen auf Pump hohe Gewinne einzufahren, ist Vergangenheit.“

Unberechtigte Mieterhöhungen bei der LEG?

Laut dem Deutschen Mieterbund zeigen die Erfahrungen ihrer 48 Mietervereine in NRW, dass gerade bei der LEG ein sehr hoher Anteil der Mieterhöhungen überzogen oder sogar komplett unberechtigt seien. „Mietspiegel werden falsch angewendet, ohne Sachgründe wird fast ausnahmslos immer der jeweilige Höchstwert als maßgeblich für die Wohnungen angesehen,“ erläutert Witzke.  In Gemeinden ohne Mietspiegel würden zudem regelmäßig Mieterhöhungen mit außerordentlich teuren Vergleichswohnungen aus dem eigenen Bestand begründet, die gar nicht vergleichbar sind, so der Deutsche Mieterbund NRW weiter.

Deutscher Mieterbund NRW empfiehlt Prüfung

Der Deutsche Mieterbund NRW empfiehlt außerdem den Mieterhöhungswünschen der LEG skeptisch zu begegnen und ihre Rechtmäßigkeit von Fachleuten zu prüfen. Professionelle Einsprüche aus Mietervereinen haben laut dem Mieterbund große Erfolgsaussichten. Allerdings wehren sich nur ein recht kleiner Anteil der Mieterinnen und Mieter. Fehlerhafte Mieterhöhungen würden regelmäßig nur bei den Mieterinnen und Mietern korrigiert, die sich wehren.

rs