Düsseldorf | Seit April können in NRW mobile Sichtschutzwände auf der Autobahn nach schweren Unfällen aufgebaut werden. Die zwölf Sichtschutzsysteme seien bislang 18 mal zum Einsatz gekommen, so die Zwischenbilanz des Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr in Nordrhein-Westfalen.

Nach rund vier Monaten zieht man nun eine erste Bilanz. Das Land NRW hat aus Bundesmitteln für die mobilen Sichtschutzwände 470.000 Euro ausgegeben. Ohne Fahrt- und Personalkosten hat damit in den letzten vier Monaten ein Einsatz über 26.000 Euro gekostet (Diese Summe verringert sich natürlich mit der Anzahl Einsätze). Im Ministerium ist der Jubel groß und schon nach 18 Einsätzen zieht man Bilanz und spricht davon, dass sich die Bauzäune mit der grünen Folie, die schon ab Windstärke 5 nicht mehr aufgebaut werden können, bewährt hätten. Es dauere eine Stunde und 40 Minuten bis die Wände aufgebaut seien.

Im Ministerium erkennt man, dass es nicht um spektakuläre Unfälle gehe, sondern vor allem um langwierige Bergungen, da die Zäune ja erst spät nach dem Unfallgeschehen aufgebaut werden. Das Ministerium zitiert Karsten Wieczorek von der Autobahnmeisterei Leverkusen : „Wenn die Wand steht, läuft der Verkehr vor allem auf der Gegenfahrbahn wieder flüssiger. Die Schaulustigen wollen Aktion sehen – eine grüne Fläche ist uninteressant.“ Dabei muss man sagen, dass es sich um eine reine Einschätzung aus dem Bauch handelt und mit wissenschaftlicher Evaluation bisher nicht nachgewiesen ist.

Die Einsätze der Sichtschutzwände im Einzelnen (Zeitraum: 24. April 2015 bis 16. August 2015):
Insgesamt: 18 Einsätze. Nach Standorten: Autobahnmeisterei (AM) Dortmund (0 Einsätze), AM Herford (1 Einsatz), AM Isselburg (0 Einsätze), AM Kaarst (2 Einsätze), AM Leverkusen (7 Einsätze), AM Lüdenscheid (1 Einsatz), AM Münster (3 Einsätze), AM Ratingen (1 Einsatz), AM Recklinghausen (1 Einsatz), AM Titz (0 Einsätze), AM Weilerswist (1 Einsatz), AM Werl (1 Einsatz).

Autor: ag