Kairo | Der ägyptische Präsident Mohammed Mursi hat den von der Opposition geforderten Rücktritt und das vom Militär aufgestellte Ultimatum abgelehnt. Dies sei „unakzeptabel“, sagte er am Dienstagabend in einer im ägyptischen Fernsehen übertragenen Rede. Schließlich sei er durch demokratische Wahlen ins Amt gekommen.

Die ägyptische Armeeführung hatte Mursi und seinen Gegnern bis Mittwochnachmittag Zeit gegeben, einen Kompromiss zu finden. Ansonsten wolle sie selbst das Ruder übernehmen und einen eigenen Plan für die Zukunft Ägyptens vorlegen.

Mindestens 16 Tote bei Zusammenstößen in Kairo

Bei Zusammenstößen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo sind mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte das ägyptische Gesundheitsministerium in der Nacht zum Mittwoch mit. Die Opfer seien bei Pro-Mursi-Kundgebungen in der Nähe der Universität getötet worden.

Zuvor war von Zusammenstößen zwischen Anhängern Mursis und Sicherheitskräften berichtet worden, bei denen mehr als 90 Menschen verletzt worden sein sollen. Augenzeugen hatten von Gewehrfeuer berichtet, auch Tränengas sei eingesetzt worden. Tausende Islamisten hatten sich versammelt, um gegen das Ultimatum der Armee an Mursi zu demonstrieren.

Während die Armee angekündigt hatte, die Führung zu übernehmen, wenn es zu keiner Einigung zwischen Regierung und Opposition kommt, scheinen tausende Menschen bereit, für Mursi zu kämpfen. Beobachter rechnen mit einer brutalen Eskalation.

Autor: dts