Als Ludwig Sebus nach dem Krieg und Kriegsgefangenschaft zu Beginn der 50er Jahre des letzen Jahrhunderts nach Köln zurückkam, besuchte er auch die Naaksühle aus Höhenhaus. Die feierten damals in der Gaststätte Puffelskoche. Ganz zu Beginn so erzählt Hans Breuer, Ehrenpräsident der Gesellschaft, mussten wir Kohlen mitbringen um zu heizen. Ob die gefringst waren, wollte er allerdings nicht beantworten. Die Damen der Gesellschaft häkelten oder strickten die ersten Orden. Später, als dann mehr Handwerker, die Höhenhauser Naaksühle sind eine sehr bodenständige Gesellschaft, dabei waren wurden die Orden in Teamarbeit geprägt und gestanzt. Der Gründer der Gesellschaft und Initiator der ersten Senat war Christian Jungbluth. Die erste Sitzung übrigens fand 1949 statt. Auch die Gesellschaft feiert Jubiläum, sie ist 60 Jahre alt geworden. Rund 150 jecke Kölnerinnen und Kölner kamen zur ersten Sitzung. Später als man immer mehr Zulauf bekam wechselte man in die Schützenhalle und schließlich in die Mülheimer Stadthalle.

Mit dem VW Käfer und Pianist durch Köln
Ludwig Sebus erinnert sich noch gut an die Auftritte im „Puffelskoche“. „Ich habe damals immer jeder Stein von Kölle is a Stöck von Dir gesungen und das Lied hatte eine ganz andere Bedeutung als heute“, erzählt Sebus. Köln lag in Trümmern und die Trümmerfrauen und die Männer die aus der Gefangenschaft zurück kamen hatten oft wirklich jeden Stein in Händen und bauten die Stadt wieder auf. Ludwig brauste von Sitzung zu Sitzung, schon damals hatte er rund 200 Auftritte pro Session, in einem VW-Käfer. Immer mit dabei auch eine Pianistin, oder ein Pianist. Denn in jedem Saal stand zumindest ein Klavier, bei den größeren Gesellschaften oftmals auch ein Flügel. Und wenn es ganz fein wurde gab es eine Blaskapelle im Saal und ganz weit oben., dann ein sogenanntes Salonorchester. Da waren dann noch Streicher mit dabei. Für alle Gelegenheiten hatte der damals noch junge Sänger Noten für die Musiker mit im Käfer Kofferaum dabei.

20 Millionen Radiohörer
Und wie war das Publikum damals. Ludwig Sebus sagt sie waren disziplinierter und es ging in den Reden und Liedern mehr um Inhalte. „Wir mussten zu jedem Elften im Elften zwei neue Lieder präsentieren, das war damals Pflichtprogramm“ erzählt Ludwig Sebus und weiter „Die Lieder waren ein strenges Geheimnis“. Im NDWR wurden damals unsere Lieder über die Radios verbreitet und da hörten oft 20 Millionen Menschen zu erklärt der Vollblut-Musiker. Als Künstler bekam er oft Pralinen in einem Käfer, Likör, Flönz von den örtlichen Metzgern oder die Bäcker hatten Brezeln und Streukuchen gebacken.

Neben diesen spannenden Geschichten aus der Gründungszeit feierte die Naaksühle natürlich auch ausgiebig. Nach einem leckeren Buffett traten die Flöckchen und das Kinder-Dreigestirn aus Refrath auf. Eric Schroth und Weber Entertainment sorgten für gute Stimmung. Hans-Georg Maus wurde im Rahmen der Feier zum Ehrensenator ernannt und Frank Lützenkirchen in den Senat aufgenommen. Bei solch einem Jubiläum gab es prominenten Besuch, Manfred Wolff, FDP und MdR., Markus Ritterbach, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval und viele andere Ehrengäste schauten vorbei,

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung