Köln | Im Frühjahr haben die beiden Außenteams und Koordinatorin Katja Mildenberger immer viel zu tun. Zahlreiche der rund 200 Baumscheiben im Stadtbezirk Ehrenfeld müssen neu bepflanzt, zumindest aber hergerichtet werden. Mit zwei Teams ist sie und der Beschäftigungsträger werktäglich eva e.V. unterwegs, um Ehrenfeld ein klein wenig attraktiver zu machen.

Am heutigen Donnerstagvormittag kümmerten sich die sieben zugeteilten Mitarbeiter um zwei Baumscheiben in der Oberbeckstraße sowie an der Kreuzung Pellenzstraße / Leostraße. An letzterer starteten die Vorbereitungen bereits zwei Tage zuvor. Dabei wurden mehrere Kilo neuer Erde und das Gestrüpp der vergangenen Saison entfernt. Stattdessen wurden heute knapp zehn neue Pflanzen in die erde gesetzt. Das Besondere an dieser Aktion: Die vorwiegend männlichen Mitarbeiter werden dabei vom Jobcenter in der Regel für einen Zeitraum von zwei Jahren zugeteilt und können sich mit rund 30 Wochenstunden („Ein-Euro-Job“) noch etwas hinzuverdienen, ohne dass ihre Regelleistungen gekürzt werden.

„Wir helfen gerne, den öffentlichen Raum zu verschönern“, begründet Mildenberger ihr Engagement. Der Beschäftigungsträger, der als Verein und als gemeinnützige GmbH die Aufgabe hat, Menschen aus der Langzeitarbeitslosigkeit wieder an den Arbeitsmarkt heranzuführen, übernimmt über die Pflanzaktionen hinaus Qualifizierungen auch in handwerklichen Berufen. Die derzeit sieben Teilnehmer, die in zwei Teams pro Tag zwei Baumscheiben aufhübschen, unterstehen indes dem Verein eva.

Viel Arbeit in Ehrenfeld

Mitarbeiter des Teams bei der heutigen Bepflanzung. Zwei Baumbeete pro Tag kann jedes Teams bearbeiten.

Arbeit gibt es genug, denn im gesamten Einzugsbereich (Ehrenfeld, Neuehrenfeld sowie Teile von Bickendorf und Ossendorf) befinden sich rund 200 Baumscheiben. Die meisten werden auf Zuruf der Patinnen und Paten unterhalten, Mildenberger und ihre Teams jäten Unkraut, erneuern die Muttererde und pflanzen bei Bedarf nach. Pro Baumbeet fallen dabei rund 60 bis 70 Euro Materialkosten an. Die notwendigen Mittel erhält der Verein über Zuschüsse der Bezirksvertretung Ehrenfeld, die sie jährlich beantragen muss. Hinzukommen Spenden von Privatpersonen.

Auch in der kalten Jahreszeit haben Mildenberger und ihre Mitstreiter viel zu tun. Dann werden die rund 200 Stadtbäume und ihre kleinen Pflanzbeete erhoben und katalogisiert. Das Problem der generellen Vermüllung wird man durch aufgehübschte Baumscheiben zwar nicht los. Dort aber, wo sich Patinnen und Paten aktiv um die Pflege der Beete kümmern, sei es besser geworden. Einmal in der Woche geht ein Team die Venloer Straße entlang, um nur die Beete an den Bäumen zu säubern. Nicht selten füllt der achtlos weggeworfene Müll mehr als einen Müllsack, berichtete Mildenberger abschließend.

Autor: bfl
Foto: Der Verein eva kümmert sich um rund 200 Baumbeete im Stadtbezirk Ehrenfeld. Heute war Pressetermin.