Kölns Abwasserkanäle blicken auf eine lange Tradition zurück, 1881 wurde mit den ersten Kanalbaumaßnahmen in Köln begonnen. Heute weisen viele Kanäle laut Stadt durch Wurzeln und Altersschäden Risse auf. Durch die dort austretenden Flüssigkeiten bilden sie eine potentielle Gefahr für die Umwelt. Um das zu ändern „wird die Stadt Köln in den nächsten Jahren bis zu 180 Millionen Euro in die Instandsetzungen der Kanäle investieren“, so Otto Schaaf, Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe Köln. In Hinblick auf den Stadtsäckel soll die Summe jedoch so klein wie möglich gehalten werden. Wie das möglich ist, demonstrierte die StEB auf der Porzerstraße, Ecke Wikingerstraße.


“Minimale Störungen für Anwohner“
“Wir führen einen Glaserfaserschlauch durch die gesamte Länge des Kanals“, so Caroline Körner, die Planerin der Umsetzung und Durchführung des Sanierungsvorhabens. „Wenn das geschehen ist, wird der Schlauch mittels Luftdruck aufgestellt und mit UV-Licht ausgehärtet“,so Körner weiter. Der Schlauch bilde damit eine zweite Schicht in dem Kanal, der das Austreten von Flüssigkeiten verhindere. In Kanälen mit einem Durchmesser kleiner als 80 Zentimeter sollen Roboter für die Arbeit in den engen Schächten eingesetzt werden. „Die Störungen für die Anwohner sind minimal im Vergleich zu einer Erneuerungsmaßnahme“, so Körner. Tatsächlich soll die Renovierung den Anwohnern und Autofahrern den kompletten Aufriss der Straße ersparen. Auch die Kosten würden drastisch gesenkt. Je Kanalkilometer wird ein Renovierungspreis von 410.000 Euro veranschlagt, im Vergleich dazu veranschlagt eine Erneuerung pro Kilometer 3.336.000 Euro.

Doch nicht nur die Stadt Köln muss sich mit maroden Abwasserkanälen beschäftigen. Auch Grundstückseigentümer sind verpflichtet ihre Kanäle auf Dichtheit prüfen zu lassen. Bis spätestens 2015 haben die Hausbesitzer Zeit, sich um Ihre privaten Abwasserkanäle zu kümmern. Weitere Informationen finden Grundstückseigentümer auf der Seite der Stadtentwässerungsbetriebe Köln.

[ez]