Köln | aktualisiert | Der neunte Tag der Forts gewährt in diesem Jahr nicht nur Einblicke in die noch erhaltene Bausubstanz der einst mächtigsten militärischen Festung Europas, sondern er führt unter dem Motto „verborgene Vergangenheit offengelegt“ auch abseits der Wege zu vielen unbekannten Orten mit Festungsvergangenheit.

Die Tatsache, dass das bis zum ersten Weltkrieg bis an die Zähne bewaffnete Köln heute die friedliche Weiternutzung der Festungsanlagen zeigen kann, ist insbesondere das Verdienst Konrad Adenauers. Er setzte sich in den 1920er Jahren als Oberbürgermeister Kölns für den Erhalt einiger Anlagen ein und stellte gleichzeitig die Weichen dafür, dass das ringförmig angelegt Militärgebiet in einen Raum für Naherholung umgewandelt wurde.

Am neunten Tag der Forts werden die Zeugnisse sowohl der kriegerischen Epoche als auch der friedlichen Nutzung gezeigt. „Und“, da ist sich Robert Schwienbacher von den Initiatoren sicher, „wir werden selbst eingefleischten Kölnern noch neue Einblicke in ihre Stadt geben.“ Denn dank der Jahreszeit können erstmals auch solche Relikte gezeigt werden, die im Sommer von der Vegetation verdeckt sind. Nahezu jede Führung im äußeren Grüngürtel wird mit solchen „Entdeckungen“ aufwarten können.

Besonders stolz sind die Organisatoren, auf das Engagement von Andreas Adenauer, einem der Enkel von Konrad Adenauer. Außerdem konnte Prof. Dr. Norbert Schöndeling, anerkannter Experte für Architektur und Denkmalschutz gewonnen werden.  „So präsent das römische und mittelalterliche Erbe ist, so wenig weiß man dagegen von der Bedeutung Kölns als einer der größten Festungsanlagen im 19. Jahrhundert.“, äußerte sich  Schöndeling im Vorfeld.

Und so werden laut Veranstalter am 18. November an mehr als 23 Kölner Orten in Führungen, Entdeckungswanderungen, Lichtbildvorträgen zur oft verborgenen Geschichte angeboten.

Resümee der Veranstalter

Das Kölner Festungsmuseum teilt mit, dass am 9. Tag des Forts 1.600 Besucher teilgenommen haben sollen. Bei grauem Herbstwetter seien vor allem das Festungsmuseum Zwischenwerk VIIIb, das Fort IX in Westhoven sowie die Festungsanlagen in Deckstein (Fort VI) und in Böcklemünd (Fort IV) gut besucht gewesen. „Wir freuen uns über weiter ansteigendes Interesse der Bürgerinnen und Bürger an der Geschichte der Festung Köln.“, so Robert Schwienbacher vom Kölner Festungsmuseum. Erfreut zeigte er sich auch über das Engagement der zahlreichen Helfer. „Mein Dank gilt neben den vielen Besuchern vor allem denen, die diesen Tag bereits zum 9. Mal ermöglicht haben und das sind alle ehrenamtlich tätigen Menschen. Ohne sie wäre ein so breites Programm nicht zu stemmen.“, so Schwienbacher.

Infobox:

Der „Tag der Forts“ geht auf eine Initiative des Kölner Instituts für Festungsarchitektur (CRIFA) und das heutige Kölner Festungsmuseum e.V. (KFM) im Jahr 2003 zurück. Gemeinsam mit der Stadt Köln, die den Geschichts- und Kulturtag kontinuierlich ideell begleitet, wird pragmatisch für den Erhalt der Denkmäler bei Bürgerinnen und Bürgern sowie bei Unternehmen geworben.
Weiter Infos zu den Veranstaltungsorten und dem genauen Programm:

www.tag-der-forts.de

Das Kölner Festungsmuseum:
Das Kölner Festungsmuseum ist das erste und einzige Museum Deutschlands, das sich ausschließlich mit der preußischen Fortifikationsarchitektur Kölns beschäftigt. Es ist seit 2004 untergebracht im sogenannten „Zwischenwerk VIII b“, das in wesentlichen Teilen der Entfestigung nach dem 1. Weltkrieg entging. Zahlreiche Exponate und Schautafeln geben in den original erhaltenen Kasernenräumen einen guten Aufschluss über die wenig wirtlichen Aufenthaltsorte des preußischen Festungsmilitärs.

„Wir freuen uns über weiter ansteigendes Interesse der Bürgerinnen und Bürger an der Geschichte der Festung Köln.“, sagt Robert Schwienbacher, der auch lobende Worte für die zahlreichen Helfer findet: „Mein Dank gilt neben den vielen Besuchern vor allem denen, die diesen Tag bereits zum 9. Mal ermöglicht haben und das sind alle ehrenamtlich tätigen Menschen. Ohne sie wäre ein so breites Programm nicht zu stemmen.“

Autor: dd | Foto: CRIFA
Foto: Das Mengenicher Zwischenwerk ist ein der insgesamt 23 vorgestellten Objekte während des neunten Tags der Forts.