Angebote der Aids-Hilfe NRW sollen individueller auf Ratsuchende zugeschnitten werden
Die steigende Zahl der HIV-Neudiagnosen bei Männern, die Sex mit Männern (MSM) haben, und der große Bedarf an individuellen Präventionsstrategien erfordern neue Wege in der Prävention. So beschrieb die AIDS-Hilfe NRW auf ihrer Jahrespressekonferenz die aktuellen Herausforderungen der Aidsprävention.

„Unsere Angebote müssen noch individueller, szenenäher und informativer sein, um weiterhin erfolgreich zu sein“, sagte Rainer Martin Hinkers, Vorstand der AIDS-Hilfe NRW. Ergänzend zu Präventionsaktionen mit einfachen Botschaften bietet die Aidshilfe jetzt verstärkt szenenahe Informations- und Beratungsangebote zu HIV, Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten an. In Einzelgesprächen werden neben der Vermittlung klassischer Präventionsbotschaften Schutzstrategien erarbeitet, die der persönlichen Situation des Ratsuchenden entsprechen.

Schwule Männer in die Beratung einbinden
Bisher existieren ähnliche Präventionsangebote nur vereinzelt in Nordrhein-Westfalen. Jetzt sollen Beratungs- und Testangebote in weiteren Regionen modellhaft umgesetzt werden. „Das können wir nur im Schulterschluss mit schwulen Organisationen, der schwulen Szene und anderen Akteuren des Gesundheitsbereichs leisten“, erläutert Hinkers. „Unabdingbar für den Erfolg unserer Präventionsangebote ist die Einbindung und Beteiligung der schwulen Männer bzw. MSM“, ergänzte Dirk Meyer, Landesgeschäftsführer der AIDS-Hilfe NRW. So werde zukünftig sowohl die Akquise, Betreuung und Weiterbildung ehrenamtlicher Mitarbeiter zusätzlich an Bedeutung gewinnen als auch die verstärkte Ansprache schwuler Männer, die sich für den Einsatz in fachlich noch anspruchsvolleren Themenbereichen in und durch die Arbeit qualifizieren wollten. Auch die Verlagerung der schwulen Szene ins Internet spielt bei den aktuellen Angeboten einer zeitgemäßen Präventionsarbeit eine entscheidende Rolle. Durch die Einbeziehung neuer Präventionsräume, etwa dem Health-Support in den Kontaktportalen, oder szenenaher Test- und Beratungsangebote werde deutlich, dass sich „Prävention immer wieder neu erfinden muss, um attraktiv und erfolgreich zu bleiben“, sagte Meyer.

In Nordrhein-Westfalen leben zur Zeit etwa 12 900 HIV-positive Menschen (bundesweit sind es 59 000) davon sind aktuell etwa 1 900 Menschen in NRW an Aids erkrankt (bundesweit sind es 9 500). Bei den neu diagnostizierten HIV-Infektionen bei Männern, die Sex mit Männern haben, beträgt der Anteil in Nordrhein-Westfalen 69 Prozent.

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Evangelisches Krankenhaus tischt regionale Bio-Gerichte auf
Viel Obst und Gemüse, wenig Fisch und Fleisch: Im Evangelischen Krankenhaus Weyertal werden ab jetzt in der Kantine mediterrane Bio-Gerichte gekocht. „Das Besondere daran ist, dass die Produkte aus der Region kommen“, sagt Klinikreferentin Barbara Kunze. Daher steht etwa leicht mit Öl angedünsteter Wirsing auf dem Speiseplan als Gemüse mit schwerer Sauce Hollandaise. Mit der Mischung aus heimischer und mediterraner Küche verfolge das Krankenhaus einen präventiven Ansatz bei der Vorbeugung von Krankheiten von Diabetes oder bei der Entstehung von Tumoren.

[nh; Quelle: Aids-Hilfe NRW]