Köln | Die Bezirksvertretung 1 – zuständig für die Kölner Innenstadt und damit für das Fort X – lehnt eine Übernahme des Forts durch die Karnevalsgesellschaft Nippeser Bürgerwehr ab. Die will sich aber damit nicht abfinden sondern darum kämpfen, das Fort X zu übernehmen.
Mehrere Kölner Karnevalsgesellschaften, vor allem die Traditionskorps, haben Wehrtürme der alten Kölner Stadtmauer übernommen. Etwa die Prinzengarde, die Blauen Funken, die Ehrengarde der Stadt Köln und die Roten Funken. Die Nippeser Bürgerwehr will auch ein solches antikes Gemäuer und sieht sich mit dem preußischen Fort „Prinz Wilhelm von Preußen“ damit auf dem richtigen Weg.
Allerdings wollen vor allem die Kölner Grünen keine Nutzung durch die Nippeser Bürgerwehr und forderten eine sofortige Sanierung durch die Stadt Köln, denn bereits 2016 beschloss der Rat die Sanierung. Nur die städtische Verwaltung scheint untätig. Zudem wollen die Grünen neben der schnellstmöglichen Sanierung ein Nutzungskonzept von der Stadt entwickelt sehen. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Bezirksvertretung Claus
Vinçon erklärt schriftlich: „Die Verwaltung kann nicht einfach eine Sanierung von mindestens 5 Millionen Euro und den Erhalt dieses kulturellen Erbes auf eine Karnevalsgesellschaft abwälzen“.
Die Nippeser Bürgerwehr sagt nurn, sie habe ein bürgernahes Konzept abgegeben und stehe mit der Stadt Köln darüber in Verhandlung. Die Nippeser Bürgerwehr will eine offene und erlebbare Nutzung der historischen Anlage für die Bürger*innen sicherstellen. Bei allen anderen von Karnevalsgesellschaften genutzten historischen Wehrtürmen sind zwar Führungen möglich, aber sie stehen der Bevölkerung nicht offen. Die Nippeser Bürgerwehr will Vortrags- und Führungsangebote für Besucher*innen und Anwohner*innen, ein historisches Trauzimmer, ein Bürgerbüro, Ausstellungsflächen, ein gastronomisches Angebot und die Nutzung des Innenhofes für Konzerte sicherstellen. Zudem verspricht die Nippeser Bürgerwehr die bestehenden Mietverhältnisse fortzuführen.
Autor: red
