Der Screenshot zeigt die Startseite der Auktion Noble & Private Collections von Sotheby in Köln vom 11. bis 18. Oktober 2023. Foto: Screenshot

Köln | Am 18. Oktober wird die Auktion Noble & Private Collections, also Adelige und private Sammlungen bei Sotheby in Köln geschlossen. Es ist die erste dieser Art für Köln, die am 11. Oktober 2023 begann. Insgesamt werden 136 Lose angeboten.

Das teuerste Stück in der Auktion

Sotheby versteigert Kunst und Objekte mit königlicher und adeliger Provinienz sowie Stücke aus bedeutenden Privatsammlungen. Das teuerste Stück ist ein Gemälde. Es ist ein Porträt des Matthias, der von 1557 bis 1619 lebte. Es zeigt den Kaiser des Heiligen Römischen Reichs im Krönungsornat und stammt aus dem Umkreis von Hans von Aachen. Das Porträt wurde unter anderem im Kölnischen Stadtmuseum vom 14. Juni bis 10. Mai 2014 in der Ausstellung „Köln in unheiligen Zeiten. Die Stadt im Dreißigjährigen Krieg“ gezeigt. Hans von Aachen malte Kaiser Matthias mehrfach. Das jetzt in der Auktion angebotene Porträt könnte ein Gemälde von einem verloren gegangenen Original sein, das von einem Künstler aus dem Umfeld des Aachener Kreises gemalt wurde. Für das Gemälde gibt es eine Rechnung, die die Witwe von Hans von Aachen im Juli 1615 ausstellte und die auf die Darstellung des Kaisers in ungarischer und deutscher Kleidung verweist. Der Startpreis liegt bei 50.000 Euro. Das Auktionshaus erwartet ein Ergebnis zwischen 60.000 und 90.000 Euro. Damit ist dieses Kunstwerk das teuerste Stück in der Auktion.

Monumentale Tazza-Schale

Auffällig ist zudem eine seltene monumentale Tazza-Schale aus Berlin, die auf das Jahr um 1855 datiert wird. Die Gebote beginnen bei 18.000 Euro und Sothebys rechnet mit einem Wert von 20.000 bis 30.000 Euro. Das Motiv zeigt „Amor und Nixe“ eine Visualisierung, die vom Hersteller KPM nach 1855 mehrfach verwendet wurde. Sotheby gibt an, dass es sich bei dieser Tazza um eine von zwei handeln könnte, die 1855 oder 1856 registriert wurde. Eine mit diesem Motiv bemalte Tazza stellte das Unternehmen auf der Pariser Weltausstellung von 1855 aus. Zur Tazza schreibt Sotheby, dass diese im Protokoll des Ehrenrates der Manufaktur erwähnt wurde. Das Auktionshaus geht davon aus, dass sie wahrscheinlich von König Friedrich Wilhelm IV. erworben wurde, da sie im März 1855 im Kassenbuch des Königs vermerkt ist. Der Maler der Figuren soll Hermann Kühn sein, das Dekor der zentralen Szene von Hermann Looschen und die Ornamente von Adolf Walsleben gemalt wurden. Dieses Exemplar sei vom König an die verwitwete Königin Marie von Sachsen verschenkt worden.

Es finden sich eine ganze Reihe weiterer interessanter Stücke in der Auktion, wie etwa eine Nachprägung der Gedenkmedaille zum Anlass der offiziellen Eröffnung des Suezkanals im Jahr 1869, eine Kaiser Franz Josef I. Goldmedaille, die an den Besuch des österreichischen Kaisers im Mittleren Osten erinnert. Gebote werden ab 20.000 Euro entgegengenommen. Viele Gemälde der flämischen Schule, aber auch Kelche, kleinere Statuen oder eine Szene eines Handkusses aus Meissener Porzellan etwa um 1740 finden sich unter den Exponaten.

Es ist das erste Mal, dass Sotheby´s eine Auktion von Adels und Privatsammlungen in seinem deutschen Verkaufsraum in Köln veranstaltet. Die Auswahl an Kunststücken und Kunstgewerbe mit königlicher und adeliger Provenienz sowie Raritäten aus bedeutenden Privatsammlungen sei sorgfältig kuratiert, so das Auktionshaus. Durch den Katalog ist ein online Durchstöbern möglich.

Die Objekte können noch bis zum 17. Oktober im Palais Oppenheim in Köln besichtigt werden. Die Lose können online bis 18. Oktober ersteigert werden.

Alle Informationen zur Auktion Noble & Private Collections vom 11. Bis 18. Oktober in Köln finden sich hier:

https://www.sothebys.com/en/auction-catalogue/2023/noble-private-collections-de2380?s=intro

ag