Berlin/Düsseldorf | Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) dringt darauf, dass Deutschland deutlich mehr Flüchtlinge aus dem syrischen Bürgerkrieg aufnimmt als bisher. Wenige Tage vor der Herbsttagung der Innenministerkonferenz in Osnabrück forderte er in der „Frankfurter Rundschau“ (Freitagausgabe) den amtierenden Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) auf, das bundesweite Kontingent von gegenwärtig 5000 Flüchtlingen zu erhöhen. „Die Situation der Bürgerkriegsflüchtlinge in den Krisengebieten spitzt sich täglich zu“, sagte Jäger der „Frankfurter Rundschau“.

„Auch wir müssen helfen.“ Neben dem Bund möchte Jäger auch seine Länderkollegen für größere Anstrengungen in dieser Frage gewinnen. Neben dem 5000er-Kontingent des Bundes haben bereits fast alle Bundesländer eigene Programme aufgelegt, um zusätzlich Familienangehörige von in Deutschland lebenden Syrern zu retten.

Allein in Nordrhein-Westfalen hätten mehr als 4000 Syrer den Antrag gestellt, gefährdete Angehörige aus dem Krisengebiet herauszuholen, sagte Jäger. „Der humanitäre Handlungsbedarf betrifft nicht nur die Länder, sondern auch im besonderen Maße den Bund“, sagte der Düsseldorfer Minister. Deshalb müsse Friedrich sein Kontinent nennenswert aufstocken „als ein Gebot der Menschlichkeit“.

Der Bundesinnenminister hatte im Mai die Aufnahme von insgesamt 5000 schutzbedürftigen Bürgerkriegsflüchtlingen aus Syrien in Deutschland angeboten.

Autor: dts