Ausgaben für vorschulische Betreuung und Bildung überspringen heute die Milliardengrenze
Das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration teilt mit:
Mit dem neuen Kinderbildungsgesetz ist die Förderung des Landes für die Kindertageseinrichtungen erstmals in der Landesgeschichte auf über eine Milliarde Euro gestiegen. Pro Sekunde sind dies 36,40 Euro für mehr Bildung, bessere Betreuung und
frühe Förderung. Das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) löste am 1. August 2008 das alte, seit 1992 geltende GTK (Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder) ab. Derzeit besuchen rund 488.000 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren und 44.600 unterdreijährige Kinder die Einrichtungen.

Wesentliche Neuerungen des KiBiz sind nach dem Ministerium:
Erstmals gesetzlich verankert ist die zusätzliche Sprachförderung. Pro Kind zahlt das Land 340 Euro im Jahr. Die Sprachförderung erstreckt sich über zwei Jahre.

Ebenfalls werden Familienzentren gesetzlich geregelt und ihre Finanzierung gesetzlich abgesichert. Sie bündeln Betreuung, Beratung und Bildung für Familien mit Kindern. Für die Vernetzung erhalten die Familienzentren jährlich 12.000 Euro zusätzlich zur Förderung für die Kindertageseinrichtung, die Bildungs- und Beratungsangebote.

Die Betreuungsangebote für unter Dreijährige werden massiv ausgebaut. Gab es im Jahr 2005 noch 11.000 für die Kleinsten, so sind es mit KiBiz in diesem Jahr bereits 44.600 Betreuungsplätze in Einrichtungen. Zum Kindergartenjahr 2009/10 werden es mit 55.600 fünfmal so viele Plätze sein. Und im Kindergartenjahr 2010/11 für alle Zweijährigen einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz an.

Hinzu kommt der Ausbau der Kindertagespflege. Erstmals steigt das Land mit KiBiz in die Förderung der Tagespflege ein und zahlt an das Jugendamt jährlich 725 Euro je Tagespflegeplatz. Davon können die Tagesmütter und -väter weiterqualifiziert werden oder die Sozialversicherung gezahlt werden. Aktuell gibt es in Nordrhein- Westfalen rund 8.830 Tagesmütter und -väter. Sie betreuen rund 18.000 Kinder (darunter ca. 14.150 Unterdreijährige). Im Jahr 2013 sollen es 144.000 Plätze für Unterdreijährige in Tageseinrichtungen und Kindertagespflege werden.

Für Eltern bedeutet das KiBiz, dass sie mehr Flexibilität erhalten. Sie können zwischen Betreuungszeiten von 25, 35 und 45 Stunden für ihre Kinder wählen.

KiBiz ist auch ein Jobmotor für Erzieherinnen. Durch den Ausbau des Betreuungsangebotes steigt der Bedarf an Erzieherinnen und Erzieher. Berechnungen haben ergeben, dass in den kommenden Jahren zusätzlich rund 7.400 neue Vollzeitarbeitsplätze für Erzieherinnen entstehen.

Das neue Kinderbildungsgesetz verbessert auch die Integration von Kindern mit Behinderung deutlich. Erstmals ist die erhöhte finanzielle Förderung von Kindern mit Behinderung in Nordrhein-Westfalen gesetzlich festgeschrieben. Kindertageseinrichtungen erhalten nach dem KiBiz für jedes Kind mit Behinderung jährlich eine erhöhte Pauschale in Höhe von 14.788,76 Euro. Diese Pauschale stellt sicher, dass nicht nur die Grundkosten, sondern auch die Kosten für zusätzliche pädagogische Angebote und Hilfen erstattet werden. Damit verstärkt KiBiz das Integrationsangebot und trägt dazu bei, dass noch mehr Kinder mit Behinderungen in Kindereinrichtungen aufgenommen und dort individuell gefördert werden.


Neue Internetplattform präsentiert Angebote für kinderfreundliche Stadtentwicklung in NRW
Bauminister Oliver Wittke hat heute eine neue Internetplattform zur kinderfreundlichen Stadtentwicklung vorgestellt. „Wir wollen junge Menschen stärker an der Stadtentwicklung beteiligen. Es ist wichtig ist, dass sie die Möglichkeit bekommen, die Entstehung ihres Lebensraums und ihrer gewachsenen städtebaulichen Umwelt zu verstehen“, sagte Minister Wittke. Mit der Internetseite stellt das Bauministerium eine Plattform zur Verfügung, um Kommunen auf ihrem Weg zu einer kinderfreundlichen Stadt zu unterstützen. Sie erhalten hier Anregungen und Tipps für die Praxis, können ihre Ideen austauschen und aktuelle Beispiele präsentieren. Auf der Seite sind Informationen darüber zu finden, wie Kinder und Jugendliche für die Bereiche Stadtentwicklung, Architektur und Kulturerbe sensibilisiert werden können. Die Nutzer erfahren alles rund um das Thema Partizipation (etwa Formen der Partizipation oder Kriterien für eine erfolgreiche Beteiligung). Darüber hinaus werden Förderprogramme vorgestellt und Kontaktadressen aufgeführt. Mittels einer Übersichtskarte lassen sich erfolgreiche Projekte aus ganz Nordrhein-Westfalen finden. Die Internetplattform soll sukzessive mit neuen Projekten und Materialien ergänzt werden. Beispiele sind jederzeit willkommen, ein entsprechendes Kontaktformular steht auf der Homepage zur Verfügung.

[cs; Quelle: Land NRW]