Die Botschaft war klar, die von den Überlebenden der Ghettos, Konzentrations- und Arbeitslagern kam: „Wir alle wollen, dass das, was gewesen ist, nicht noch mal passiert“, so ein Sprecher der Gruppe. Um eine Wiederholung der Schreckenszeit zu verhindern, sei es wichtig, dass niemand vergisst, so Bürgermeisterin Angela Spizig. „Deshalb bin ich dankbar, dass uns regelmäßig Überlebende des dritten Reichs besuchen, damit die Zeit nicht in Vergessenheit gerät", die Bürgermeisterin weiter. In der Tat suchten die Gäste im Rahmen ihrer zweiwöchigen Köln-Tour das Gespräch mit Schülern, Jugend- und Seniorengruppen, um von ihren Erfahrungen zu berichten. Von Hass gegenüber den Einwohnern des Landes, das ihnen vor 70 Jahren so viel Schrecken gebracht hatte, war nichts zu spüren. „Wir sind nicht feindselig“, so ein Überlebender. Im Gegenteil zeigten sich die Gäste beeindruckt von Kölns Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit. „Wir wurden sehr herzlich bei unserer Ankunft empfangen“, betonte ein Gast aus Minsk.

Der Besuch von Überlebenden des dritten Reichs findet bereits zum 14. Mal in Köln statt. Die Besuche sind für viele Betroffene der erste Kontakt mit Deutschland nach der NS-Zeit, der sie häufig sehr erschüttert. Weißrussland litt besonders unter dem NS-Regime, da nach Angaben der Stadt Köln jeder dritte Bürger des heute selbstständigen Landes während der Schreckensherrschaft umkam. Durch die entstandenen Kontakte mit Deutschen unterschiedlichen Alters und der erlebten Gastfreundschaft Köln „berichteten die ehemaligen KZ-Häftlinge oft, dass sie erleichtert und befreiter nach Hause zurückgekehrt sind“, so Spizig.

[ez]