„Wir versuchen international zu denken“, sagte Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters während seiner Begrüßung der Gäste im Hansesaal des historischen Rathauses. Unter den Anwesenden waren viele bekannte Gesichter, aber auch einige neue Gesandte. Darunter der neue Generalkonsul der Republik Tunesien, der viele anerkennende Stimmen für die Entwicklung in seiner Heimat erntete. Der türkische Vertreter war angesichts des Erdbebens vor zwei Tagen nicht anwesend. Roters sprach dem Abwesenden, auch vor dem Hintergrund der 50 Jahre alten deutsch-türkischen Beziehungen, sein Mitgefühl aus.

Internationales Gewicht durch regionale Stärke gewinnen
In seiner Ansprache betonte der Oberbürgermeister den Wert des internationalen Austausches, rief aber zugleich in Erinnerung, wie wichtig eine starke Region für die Stellung und das Ansehen seien. Städte wie Köln, Bonn und Düsseldorf müssten gemeinsam auftreten, um sich so angemessen zu präsentieren. Einigen Städten käme dabei eine besondere Rolle zu. Köln sei durch den Dom unverwechselbar und weltweit bekannt. Zudem besitze die Stadt seit vielen Jahrhunderten einen ausgezeichneten Ruf.  Unter anderem war sie eine der Handelsmetropolen des Mittelalters  „Man braucht Wiedererkennung, klare Symbole“, sagte Roters. Diese Merkmale gelte es zu betonen, ohne die Partner abzuwerten.
 
Die versammelten Konsuln lobte der Oberbürgermeister, als wichtige Gesprächspartner, die die Beziehungen der Partnerstädte und Länder über einen reinen Verwaltungsakt hinaus heben würden. Köln besitze 235 Städtepartnerschaften. „Wir versuchen diese mit Leben zu füllen“, sagte Roters. Für ein Gelingen dieses Vorhabens sei auch die Arbeit der Konsulate von Bedeutung. Für die in der Stadt lebenden Landsleute stellen sie einen wichtigen Anlaufpunkt dar. Sie seien Helfer in wichtigen Fragen und bei behördlichen Angelegenheiten.

Besondere Atmosphäre Kölns gepriesen
Jolanta Rosa Kozlowska, Generalkonsulin Polens, dankte dem Oberbürgermeister im Namen der geladenen Gäste und lobte Köln als eine weltoffene, tolerante Stadt. Als eine Stadt „in der jeder Jeck anders sein kann.“ Köln sei für viele ihrer Landsleute zu einer Heimat geworden. Dies erfahre sie immer wieder bei Gesprächen mit den Bürgern. Sie und ihre Kollegen seien ständig darum bemüht die Beziehungen zu der Stadt zu festigen. Ganz besonders erfreut zeigte sich die Generalkonsulin über die Entwicklung in vielen arabischen Ländern. Mit den durchgeführten Wahlen in Tunesien sei dort der Grundstein für die Zukunft gelegt.

[bb]