Bei den Arbeiten an der Strecke für die neue Nord-Süd-Bahn liege man bisher gut im Zeitplan, verkündete gestern der Technische Vorstand der KVB, Jörn Schwarze. Voraussichtlich im Dezember 2014 könne die neue U-Bahn vollständig in Betrieb genommen werden. Besonders stolz ist er auf die gewölbte Innendecke, die der Haltestelle Heumarkt die Optik einer "Kathedrale", so Schwarze, geben werde. Nach Höllermann eine wahre Herausforderung für die zuständigen Bauingenieure.


Die gewölbte Innendecke wird ein Highlight am neuen U-Bahnhof.

Sommer 2012 wird der Straßenraum wieder vollständig nutzbar sein
An der Haltestelle Heumarkt, der größten Haltestelle dieser neuen U-Bahn-Linie, die unterhalb der Pipin-, Augustiner- und Cäcilienstraße liegen wird, beginnen die Arbeiten zur Wiederherstellung der Straßenoberfläche am 29. Mai. Wenn alles nach Plan läuft, so Klaus Harzendorf, Amtsleiter des Amts für Straßen und Verkehrstechnik, könne ungefähr im September 2012 der komplette Straßenraum im vollen Umfang wieder genutzt werden. „Ein wichtiger Schritt hin zu wieder mehr Normalität“, so der Amtsleiter. Bis dahin müssten die Kölner jedoch noch mit teils erheblichen Beeinträchtigungen rechnen. So müssten etwa die Gleise für die Straßenbahn verlegt werden. Auswirkungen auf den Straßenbahnverkehr soll das aber nicht haben, versprach Harzendorf. Denn die  Verlegungen sollen ausschließlich in den nächtlichen Sperrstunden am Wochenende stattfinden.


KVB-Vorstand Jörn Schwarze und Oberbauleiter Dirk Höllermann.

Grünflächen gegen Schallemission
Die oberirdisch fahrende Stadtbahntrasse werde nach Schwarz zwischen Heumarkt und Hohe Straße auf Rasengleise verkehren. Dies habe zwei positive Effekte: Zum einen werden sich diese grünen Rasengleise „elegant ins Stadtbild“ einfügen, und zum anderen werden dadurch auch Schallemissionen der Bahnen gedämpft. In Zukunft möchte man den gesamten „Bereich zwischen Heumarkt und Neumarkt auf diese Weise“ aufwerten.

Verkehrsbehinderungen während der fünf Bauphasen
Die KVB und die Stadt Köln haben zu den fünf Bauphasen detaillierte Hinweise bekannt gegeben, allerdings seien diese, Harzendorf zufolge, noch nicht vollkommen sicher. Gerade im Bereich Große Sandkaul könnten sich noch einige Änderungen ergeben. Teilweise  greife man auf bereits bewährte Methoden zurück. Beispielsweise wurde die „Große Umfahrung“ bereits 2004/2005 zur Herstellung der Baustellen-Abdeckelung eingerichtet. Insgesamt werden die Bauarbeiten ca. 16 Monate andauern.


Bereits seit 2004 dauern die Bauarbeiten am Heumarkt an.


Folgend der Text der KVB im Wortlaut:
Während der ersten Bauphase ab dem 29. Mai 2011 ist die Kleine Sandkaul gesperrt. Hier sowie an der gesamten Nordseite der Baustelle wird ein Fußgängerweg im Baufeld eingerichtet. Die Augustiner-/ Cäcilienstraße ist in Richtung Nord-Süd-Fahrt zeitweise nur einspurig befahrbar. Sobald es der Bauverlauf zulässt, bleibt jedoch auch die zweite Spur geöffnet. Richtung Rhein wird die Cäcilienstraße einspurig bis zum Wender in Höhe Kleine Sandkaul eingerichtet, die Weiterfahrt ist gesperrt.

An der Pipinstraße wird eine Anliegerzufahrt eingerichtet. Die Kasinostraße wird zur Sackgasse für Autofahrer. Fußgänger werden hier um das Baufeld herum geleitet. Sie können die Cäcilienstraße in Höhe Hohe Straße kreuzen oder die Unterführung an der oberirdischen Stadtbahnhaltestelle Heumarkt nutzen.

Aufgrund der Sperrung der Durchfahrt zur Pipinstraße Richtung Osten wird eine ‚Große Umfahrung’ eingerichtet. Diese leitet den Verkehr in West-Ost-Richtung über die Nord-Süd-Fahrt und die „Bäche“ hin zur Deutzer Brücke oder in den Süden Kölns. Die Altstadt kann über die Große Sandkaul und über die bestehende Schleife am Heumarkt via Gürzenichstraße angefahren werden. Um die Ausfahrt aus der Altstadt zu ermöglichen, wird die Gürzenichstraße für beide Fahrtrichtungen freigegeben und eine Überfahrung der Platzfläche am Heumarkt ermöglicht.

Über den Wender in Höhe Kleine Sandkaul und die Große Sandkaul können Verkehrsteilnehmer weiterhin die Altstadt aus Fahrtrichtung Westen erreichen. Zu den Parkhäusern an der Cäcilienstraße gelangt man ebenfalls über den Wender. Die Zufahrt zum Kaufhof-Parkhaus P2 wird aus westlicher Richtung derart geregelt, dass die bestehende Ausfahrt auf die Cäcilienstraße in Fahrtrichtung Deutz in der Fahrtrichtung umgekehrt und als Einfahrt genutzt wird. Eine entsprechende Hinweisbeschilderung wird eingerichtet.

In der zweiten Bauphase werde die Cäcilienstraße stadteinwärts nur einspurig befahrbar sein. Sobald es der Bauverlauf zulässt, wird der Abschnitt zwischen der Großen Sandkaul und der Hohe Straße wieder zweispurig. In Richtung Rhein kann die Straße vom KFZ-Verkehr nur noch bis zum Wender Höhe Hohe Straße befahren werden. Die nördlichen Fußgängerwege würden dann erneuert sein und seien uneingeschränkt nutzbar. In dieser Phase beginnt auch der Umbau der Stadtbahngleise. Harzendorf versicherte jedoch, dass diese Gleisverlegungen in den nächtlichen Sperrstunden stattfinden werden, und somit keine Beeinträchtigung im Straßenbahnverkehr zu erwarten seien. Dies hat keinen Einfluss auf den Betrieb der Bahnlinien 1, 7 und 9, da während des Baus der provisorischen Gleise weiterhin die heutigen Schienen genutzt werden können. In Phase 3 kann das Provisorium in Betrieb genommen werden. Für den Verkehr ändert sich hier nichts. Beide Phasen zusammen dauern etwa vier Monate.

In Phase 4 sind beide Fahrspuren Richtung Innenstadt fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben. Die Gleisbauarbeiten der KVB werden abgeschlossen. Auf der Südseite ändert sich die Verkehrsführung nicht. Diese Phase dauert circa drei Monate. Eventuell wird zu diesem Zeitpunkt die Kleine Sandkaul bereits wieder geöffnet. Dies wird von der Stadt Köln unter Berücksichtigung des Verkehrsflusses und der Verkehrsmenge zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.

Etwa dreieinhalb weitere Monate dauert die fünfte und letzte Bauphase zur Wiederherstellung der Straßenoberfläche. In dieser Phase wird auch im Bereich der zuvor eingerichteten Anliegerzufahrt Pipinstraße gearbeitet. Der Anliegerverkehr wird weiterhin gewährleistet und verläuft durch das Baufeld. Sobald die Arbeiten es zulassen, wird der Abschnitt wieder geöffnet.

Dominic Röltgen für report-k.de | Kölns Internetzeitung