Köln | Kölle Olé, das ist für Liebhaber des Schlagerpopmixes, ein fast 12 stündiges Aufputschmittel, denn Zicke Zacke gehört zum Standard Repertoire als Schlagerviagra. Und wer dies auf der Bühne zum Anturnen nutzt, kann sicher sein, dass alle Hände zum Himmel gehen. Das Festival dürfte gestern der größte Junggesellinnen-Abschied nördlich der Kölner Altsadt gewesen sein. Und wenn der Wendler durchs Volk flaniert, flippen die Mädels aus, wie im letzten Jahrhundert im StarClub.

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Auf dem Parkplatz Zwei des Fühlinger Sees überwiegen die Kennzeichen aus der Region mit BM, SU, GL, NE oder MG. Bei der Farbe ist Pink angesagt. Auf dem Parkplatz zündeten zwei Männer sogar einen pinken Bengalo. Die Herren tragen weiße Socken und Slipper. Die Mädels Push up und nicht wenige pinke Cowboyhüte. Ramona und ihre Freundinnen haben auf dem hautengen Schwarzen in Pink das Vermählungsdatum im Juni. Die Damen im VIP Bereich stöckelten mit ihren High-Heels mal mit weniger und mal mit mehr Schwierigkeiten übers Grün. Bei den Sonnenbrillen trug die Dame D&G und der Herr Ray Ban oder die klassische Pilotenbrille. Die Glücklicheren hatten sich schon im Sonnenpunkt vorbereitet, die anderen nahmen dann bei Olaf Henning eher die Indianer-Rolle ein.

Wer auf Schlagerpop und auf Chart-Mainstream-Hits steht kam voll auf seine Kosten. Kein Kracher der nicht gesungen wurde. Natürlich „Cowboy und Indianer“, „Der Clown“, „Nossa – Ai Se Eu Te Pego“ als Zwischenspiel, Willi Herren mit „Ich war noch niemals in New York“ oder sein neuer Song der die „Geile Nachbarin“ besingt, meist reichen nur zwei drei Akkorde oder Takte und schon singen und wippen alle mit. Und das ist nur ein winziger Ausschnitt der gebotenen Hits. Textsicher waren die tausenden Gäste auf der mittleren Insel des Fühlinger Sees. Der Veranstalter spricht von 30.000. Und wenn dann im Westen die Sonne Kölns untergeht und „1000 Träume weit – Tornero“ erklingt, dann schwelgen alle weg, die ersten Paare knutschen heftig und einige gehen im Fühlinger See, immer von der DLRG umkreist, schwimmen. Irgendwie fehlt jetzt nur noch die Winnetou-Melodie und ein letztes Aufbäumen Hatatitlas vor der Sonnenscheibe.

Fast 12 Stunden dauert das Festival „Kölle ole“ am Fühlinger See mit 18 Künstlern die auf der Bühne schlagern, rocken und dem Pop frönen. Dabei setzt man erfolgreich auf den Mix zwischen Ballermann, kölschen Tönen und internationalen Hits. Colör, Rabaue, De Räuber, Domstürmer, Bläck Fööss und Brings als Headliner bieten den kölschen Rahmen. Tim Toupet, Matthias Reim, Olaf Henning, Willi Herren, und Michael Wendler standen für den Schlagerpop.

Die Veranstalter bieten viel für kleines Geld, der Eintritt kostet knapp unter 10 Euro, bedenkt man, wieviel man alleine als Eintritt auf einer Karnevalssitzung für viel weniger Programm bezahlen muss. Dazu bieten Sie den Mix, den das Publikum hören will, um richtig Zicke-Zacke-Party zu machen und das an einem richtig schönen Ort von Köln.

Autor: Andi Goral