Berlin | In dem wieder aufgenommenen Ermittlungsverfahren zum Münchner Oktoberfest-Attentat will Generalbundesanwalt Harald Range offenbar die deutschen Geheimdienste zur Herausgabe sämtlicher relevanter Akten drängen.

Wie es dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ zufolge in Sicherheitskreisen heißt, sollen vor allem Unterlagen des Bundesnachrichtendienstes und des Bundesamts für Verfassungsschutz überprüft werden, die bei den bisherigen Ermittlungen noch nicht oder nur unzureichend kriminalistisch ausgewertet wurden. Ein Sprecher Ranges bestätigte, dass man „alle infrage kommenden Behörden ersuchen“ werde, „gegebenenfalls vorhandene Akten und Unterlagen zu dem Attentat zu übermitteln“, schreibt der „Spiegel“ weiter.

Am 26. September 1980 hatte der Neonazi Gundolf Köhler am Eingang des Oktoberfests einen Sprengsatz gezündet, der 13 Menschen tötete und 211 verletzte. Auch Köhler selbst starb bei der Explosion; ob er Helfer oder Hintermänner oder Verbindungen zu rechtsextremen Strukturen hatte, konnte bis heute nicht zweifelsfrei geklärt werden.

Autor: dts | Foto: Louis Goral-Wood
Foto: Das Mahnmal das an das Oktoberfestattentat an der Münchner Theresienwiese erinnert