Das ist das Loch, das der Bagger in die Leitung gerissen hat.

Aktualisiert 18:03 Uhr >
Mit 80 Bar rauscht der technische Sauerstoff durch die Leitung von Chemiepark zu Chemiepark. Denn die Leitung die 300 mm im Durchmesser sein soll, verbindet Hürth mit den Industrieunternehmen im Kölner Norden. Branddirektor Johannes Feyrer, der den Einsatz der Kölner Feuerwehr leitete und koordinierte, sprach von Geräuschen wie beim Starten eines Düsentriebwerks eines Flugzeuges, als die Leitung gegen 15:15 Uhr angebohrt wurde. Die Explosion war so heftig dass sich ein riesiger Krater bildete. In diesen Krater stürzte das Bohrgerät. Bohrgerät und LKW, die unmittelbar neben der Bohrstelle standen, fingen Feuer und brannten heftig, denn das Feuer wurde durch den austretenden Sauerstoff gut genährt. Bei der Bildung des Kraters wurden Steine und Erde rund 100 Meter weit geschleudert. Zudem kam es zu einer großen Staubwolke die sich über Esch und dem Kölner Norden ausbreitete.


Direkt hinter der Explosionsstelle steht ein deutlicher Hinweis auf die im Erdreich liegende Leitung. Die Redaktion von report-k.de hat diese zur Verdeutlichung mit einem weißen Pfeil versehen.


Eindeutig: Die Leitung und der Betreiber der Leiter werden, sogar mit der Angabe der Telefonnumer genannt.

 

Die Feuerwehr, mit rund 40 Kräften im Einsatz, räumte gemeinsam mit der Polizei die nächstgelegenen Häuser in Windrichtung, sogar den Rettungsbus stellte man bereit. Allerdings beteuert man von Seiten der Kölner Feuerwehr, Menschen seien durch den austretenden Sauerstoff nicht in Gefahr gewesen, schließlich brauchen wir den zum Leben. Schon kurz nach ihrer Alarmierung um 15:18 Uhr ließ die Feuerwehr die Leitung abschiebern, also verschließen. Dennoch dauerte es bis der restliche Sauerstoff aus der Leitung ausgetreten war. Bei der Feuerwehr zeigte man sich glücklich und erstaunt, dass die beiden Arbeiter sehr glimpflich und eigentlich mit dem Schrecken davonkamen.

 

Die Männer waren Teil eines Baufelderkundungstrupps. Die Stadtentwässerungsbetriebe (Steb) führen diese dort zur Zeit durch. Vor Ort, aber nicht in der Nähe der Unglücksstelle, befanden sich auch zwei Mitarbeiter der Steb. Die Bohrung führte eine Fremdfirma für die Steb durch. Bei der Steb betont man daher auch, dass diese Fremdfirmen angehalten sind,  sich selbst für die Sicherheit zu sorgen. Sie haben nach Beauftragung auch die Pflicht, sich Leitungspläne zu besorgen und so im Vorfeld abzuklären, ob Leitungen im Bohrbereich sind. Unverständlich ist der Bohrplatz, insbesondere, als im direkten Umfeld rund zwei Meter entfernt eine Markierung unmissverständlich auf die Leitung hinweist. Auf Nachfrage von report-k.de bestätigte Branddirektor Feyrer, dass es sich bei dem Hinweis um die jetzt getroffene Leitung handelt. Wie ein Sprecher der Steb mitteilte, müssen die Arbeiter der Bohrfirma auch im Vorfeld ausschachten und nachsehen, ob dort eine Leitung liegt. Ob dies in diesem Fall erfolgte, ist unklar. Für die Sicherheit an der Bohrstelle ist aber nach Bekundungen des Steb-Sprechers klar die eingesetzte Fremdfirma verantwortlich.

Verwirrung herrscht darüber, wer Betreiber der beschädigten Leitung ist. Nach Auskunft der Steb ist die GVG zuständig für die beschädigte Leitung. Die verneinte dies allerdings. Auf dem Leitungshinweisschild ist derweil als Betreiber die Praxair Deutschland GmbH & Co. KG angegeben.

Aktualisiert 08.08.08, 09.15 Uhr >
Wie die Polizei heute Morgen mitteilte, wurden gestern aus Sicherheitsgründen insgesamt 45 Pesonen aus 55 Gebäuden zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert, da man in der ersten Einsatzphase eine Freisetzung von Erdgas nicht sicher ausschließen konnte.

[ag/nh]