Köln | Für den kommenden Sonntag sind bei der Kölner Polizei fünf Demonstrationen bislang angemeldet. Die Demonstration der türkischen Organisationen an der Spitze die der AKP nahestehenden Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) wird auf der Deutzer Werft stattfinden. Die UETD erwartet 15.000 Teilnehmer. Wo die anderen Demonstrationen stattfinden werden, sei derzeit noch Teil von Kooperationsgesprächen, erklärt die Polizei. Oberbürgermeisterin Henriette Reker ruft alle Teilnehmer der Demonstrationen auf friedlich seine Ansichten zu artikulieren.

[infobox]Diese Liste mit den bisher angemeldeten Demonstrationen veröffentlichte die Polizei heute:

Türkische Großdemonstration mit angemeldeten 15.000 Teilnehmern zwischen 10 und 22 Uhr auf der Deutzer Werft. Hier sind, so die Kölner Polizei die Kooperationsgespräche abgeschlossen.

Bei diesen Demonstrationen verhandelt die Polizei noch über Ort und Art der Versammlung:

Versammlung der rechtspopulistischen Bürgerbewegung „Pro NRW“ mit dem Titel „Keine Huldigung für Erdogan in Deutschland: Stoppt den islamistischen Autokraten vom Bosporus!“ mit angemeldeten 350 Teilnehmern zwischen 11.30 – 19 Uhr. „Pro NRW“ will am Hauptbahnhof starten und hat auch einen Aufzug angemeldet.

Aufzug des Bündnisses „Köln gegen Rechts“ mit dem Titel „Gegen Nationalismus und Rassismus in BRD und in der Türkei“ mit erwarteten 500 Teilnehmern von 12 – 22 Uhr

Kundgebung des Bündnisses „ErdoWahn Stoppen – Für Demokratie und Menschenrechte in der Türkei“ bestehend aus Grüne Jugend, JuSo, JuLi, Linksjugend mit erwarteten 1.500 Teilnehmern in der Zeit von 10 – 18 Uhr

Kundgebung der IKR (Internationale Krefelder) mit dem Titel „Erdogans langer Arm in Deutschland“ mit erwarteten 20 Teilnehmern von 11 – 19 Uhr

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Tausende Beamte im Einsatz

Die Polizei teilte schriftlich, dass man rund 2.000 Beamte einsetzen werde. Der Einsatz wird von Polizeidirektor Klaus Rüschenschmidt geleitet. Die Polizei kündigt an, gegen jede Form von Gewalt oder Aufrufen zur Gewalt vorzugehen. Man will im Umfeld der türkischen Demonstration Beamte mit Migrationshintergrund und türkischen Sprachkenntnissen einsetzen. Über Twitter und Facebook will man die Bevölkerung informieren.

Die Kölner Polizei weist auf den Artikel 8 des Grundgesetzes hin, der jedem Bürger freistellt, eine Versammlung unter freiem Himmel anzumelden und die Polizei diese nicht genehmigen muss und kann. Ein Verbot käme nur in Frage, wenn die öffentliche Sicherheit so gefährdet werde und durch Auflagen nicht hergestellt werden könne.

Oberbürgermeisterin Reker lässt Appell veröffentlichen

Reker wünscht sich eine friedlichen Verlauf aller Demonstrationen am kommenden Wochenende in Köln. Sie habe sich heute mit dem türkischen Generalkonsul Hüseyin Emre Engin getroffen und über die Demonstration gesprochen.
„Köln versteht sich als Stadt der Vielfalt und des Dialoges. Ich betone, alles muss unternommen werden, eine eventuelle Eskalation von vornherein zu verhindern. Jede Chance, mäßigend auf Demonstrationsteilnehmer einzuwirken, muss ergriffen werden. Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen rufe ich persönlich dazu auf, sich ihre eigene, persönliche Verantwortung bewusst zu machen und ausschließlich friedlich die eigene politische Ansicht zu artikulieren“, so zitiert die Meldung Oberbürgermeisterin Reker.

Autor: Andi Goral | Karte: www.mapz.com
Foto: Karte: www.mapz.com