Köln | aktualisiert | Immer wieder kommt es zu Verkehrsunfällen durch die Benutzung von Radwegen entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung. Einige mit schweren Folgen. Deshalb startet die Kölner Polizei gemeinsam mit dem Verein „Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Köln“ (ADFC) in dieser Woche die Aktion „Geisterradeln“. In gemischten Teams werden Polizisten der Fahrradstaffel und ADFC-Mitglieder andere Fahrradfahrer auf den Rheinbrücken ansprechen, die auf Radwegen in der falschen Richtung unterwegs sind. Doch vorerst gibt es keine Verwarnungen: stattdessen eine Warnkarte, die für die Gefahren sensibilisieren und an die Einsicht der Radler appellieren soll. Im Interview mit report-K sprechen Martin Lotz, Leiter der Direktion Verkehr der Polizei Köln und Christoph Schmidt aus dem Vorstand des ADFC, über die gemeinsame Aktion.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Im Kölner Stadtgebiet sind bei 2/3 der Verkehrsunfälle, zwischen Fahrradfahrer und Kfz-Fahrer, der Kfz-Fahrer verantwortlich und zu 1/3 die Radfahrer, erklärt Martin Lotz, Leiter der Direktion Verkehr der Polizei Köln und fügt hinzu „Die Dunkelziffer liegt bei 50/60 Prozent.“ Eine Hauptunfallursache von Radfahrern sei auch das Geisterradeln. Ein besonderer Schwerpunkt für viele gefährliche Situationen im Begegnungsverkehr auf den engen Kölner Radwegen sind die Rheinbrücke, betont Christoph Schmidt aus dem Vorstand des ADFC. Besonders betroffen von Geisterradlern sei die Severins- und Mülheimerbrücke. In 15 Zählstunden soll die Kölner Polizei auf der Severinsbrücke rund 80 Geisterradler festgestellt haben. Auf der Mülheimerbrücke, in 11 Zählstunden, 25 Geisterradler. In präventiven Gesprächen wollen daher Polizei und ADFC auf die Gefahren des geisterradelns aufmerksam machen.

Autor: Irem Barlin