Das Foto zeigt Herbert Schmitz, Dellbrücker Bezirksbeamter der Polizei Köln, Sigrid Jung und Gudrun Krämer vom Kriminalkommissariat Prävention und Opferschutz, sowie Teamleiter der Sparkassen Filiale Köln Dellbrück, Stephan Henseler bei einer Infoveranstaltung zum Thema "Trickbetrug". | Foto: Schiefer

Köln | In einer Informationsveranstaltung haben die Kölner Polizei und die Sparkasse KölnBonn am Montagvormittag, 31. Juli, gemeinsam in der Filiale Köln-Dellbrück über Trickbetrüger informiert. Ziel des Ganzen war es vor allem Senioren und ihre Angehörigen zu sensibilisieren und aufzuklären, sodass Betrügereien verhindert werden können.

Die Zahl der Betrugsversuche, die vor allem auf die ältere Kundschaft abzielen, ist weiterhin hoch. Immer wieder kommt es in Köln zu klassischen Telefon- oder SMS-Betrügereien, in dem sich etwa die Täter Polizisten oder Familienmitglieder ausgeben, um Geld zu erlangen. Laut der Sparkasse Köln Bonn gelinge es Mitarbeiter:innen nahezu jede zweite Woche einen Betrug zu verhindern. Dabei ginge es häufig um mehrere zehntausend Euro pro Fall.

Um besonders ältere Menschen aufzuklären, standen Mitarbeitende der Kölner Polizei sowie der der Sparkasse KölnBonn in der Dellbrücker Sparkassen-Filiale und suchten das Gespräch mit Senior:innen, um das Thema aktiv in den Köpfen der Menschen zu verankern. Zudem kamen Kund:innen auf den Info-Stand zu und erzählten von ihren Sorgen vor Trick-Betrügern oder ihren eigenen Erfahrungen.

Ältere Menschen vor möglichen Trickbetrug schützen

„Es geht darum Präsenz zu zeigen. Es ist wichtig immer wieder über das Thema „Trickbetrug“ aufzuklären und die Menschen zu sensibilisieren. Wir sind hier in einem Veedel, in dem viele ältere Menschen wohnen“, erklärt Stephan Henseler, Sparkassen Teamleiter Filialdirektion Köln Dellbrück am Vormittag. Gerade ältere Menschen sollten bei Schockanrufen wachsam sein: „Es ist wichtig zu hinterfragen: ‚Handelt es sich hierbei um mein Kind? Gibt sich jemand als mein Kind aus? Ist ein solches Verhalten typisch für meine Tochter/meinen Sohn?‘ Wenn das Verhalten am Telefon atypisch erscheint, gilt es vorsichtig zu sein.“ Hanelore S., Sparkassen-Kundin, wollte heute eigentlich nur kurz zur Bank, blieb aber vor dem Info-Schalter stehen: „So einen Anruf habe ich auch schonmal erhalten sagt sie. Sie habe ihre mutmaßliche „Tochter“ angerufen, und weinerlich um finanzielle Hilfe gebeten: „Man glaubt immer einem selbst passiert sowas nicht. Ich wusste sofort, dass es sich dabei nicht um meine Tochter handelte. Sie saß nämlich bei mir direkt am Küchentisch – trotzdem erschreckt man sich, wenn eine weinerliche Stimme sich per Telefon meldet und Hilfe verlangt.“ Immer wieder geben sich die Täter auch als falsche Handwerker aus.

Eleanor K. ist 78 Jahre alt und verwitwet. Gegenüber Report-K sagte sie: „Seitdem mein Mann verstorben ist, brauche ich bei vielen Sachen Hilfe – etwa beim Wasserkisten schleppen oder bei Reparaturen im Haus. Ich möchte eigentlich online Anzeigen schalten, doch habe ich Sorge mir falsche Handwerker ins Haus zu holen.“

Wie kann gegen den Trickbetrug vorgegangen werden?

Telefonbetrug ist weiterhin weit verbreitet – auch in Köln. „In der letzten Woche zum Beispiel konnten wir vermehrte Schockanrufe in der Kölner Region feststellen“, so Sigrid Jung vom Kriminalkommissariat Prävention und Opferschutz. Dabei gebe sich der Täter gegenüber insbesondere älteren Menschen oftmals als Polizeibeamti:nnen oder Staatsanwälte aus, die Kund:innen und Kunden mit Lügengeschichten überzeugen wollen, sodass die Opfer gutgläubig oder unter Druck gesetzt hohe Geldsummen abheben oder hohe Beträge überweisen. Doch: „Die Sparkasse und die Polizei hinterfragen niemals und unter keinen Umständen den TAN oder den Kontostand“, erklärt Gudrun Krämer, Kriminalhauptkommissarin und Opferschutzbeauftragte im Polizeipräsidium Köln.

Kunden würden in vielen Fällen von Tätern genau instruiert, wie sie auf Fragen von Mitarbeitern der Kreditinstitute antworten sollten, falls diese Nachfragen zu der hohen Geldsumme tätigen. Werden höhere Geldsummen in der Sparkasse KölnBonn ausgehändigt, bekommen Kund:innen bedruckte Umschläge mit Warnhinweisen und Fragen, zum Selbsttest für ältere Menschen. Sollte eine dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet werden, bittet die Polizei Köln sich bei ihnen zu melden – im Zweifelsfall unter der Telefonnummer 110.

Die Polizei Köln informiert zudem ältere Menschen über die App „Gut versorgt in…“. Die App habe seit dem App-Launch im April über 22.000-mal heruntergeladen worden, erklärt Jung weiter. „Die App ermöglicht uns, schnell neue Trickbetrüger-Vorfälle via Push-Nachricht zu kommunizieren. Außerdem sind in der App auch Präventionsmaßnahmen und Anlauforte angegeben.“ Doch eins sei wichtig: „Wir sind hier auf die Mithilfe angewiesen. Sprechen Sie mit ihren Eltern oder Großeltern und laden die App herunter, um   diese besser zu schützen.“ Die App ist im Google Play-Store sowie dem Apple-App-Store kostenlos erhältlich.

Außerdem informieren die Sparkasse KölnBonn und Polizei mit dem Kundenflyer „Schutz vor Betrug“ ihre Kundschaft und deren Angehörige über den Enkeltrick und andere aktuelle Betrugsmaschen. Der Flyer kann in jeder Filiale mitgenommen werden oder er steht im Internet auf der Homepage der Sparkasse KölnBonn zum Download zur Verfügung.

rs