Sie hatte gestern (07. April) gegen 15:50 Uhr zusammen mit ihrem Sohn (17) und einer Freundin bei ihrer Bank in der Kölner Innenstadt eine größere Summe Bargeld abgehoben. Die drei kehrten zu ihrem im Parkhaus abgestellten Wagen zurück und stiegen ein. Als die 38-jährige rückwärts ausparken wollte, klopften plötzlich unbekannte Männer von beiden Seiten an die Autoscheiben und erklärten mit Gesten und in gebrochenem Deutsch, dass hinter dem Wagen Geld liegen würde. In Sorge, vielleicht Geld verloren zu haben, stieg sie mit ihrem Sohn aus und tatsächlich lagen überall verstreut Fünf-Euro-Scheine. Gemeinsam sammelte man die Scheine ein und genau diese Ablenkungssituation wollten die Täter nutzen, um ihren dreisten Diebstahl auszuführen. Glücklicherweise hatte die junge Frau ihre Handtasche mit dem abgehobenen Geld ihrer im Fahrzeug wartenden Freundin übergeben. Nur diesem Umstand ist es zu verdanken, dass die Täter ihre Tat nicht vollenden konnten. Als dann der 17-jährige misstrauisch wurde und seine Mutter zur Weiterfahrt aufforderte, entfernten sich die Täter. Die Masche ist nicht neu. Es handelt sich um eine südamerikanische Tätergruppe, die europaweit agiert. Häufig treten sie in Gruppen bis zu sechs Personen auf.

Die Vorgehensweisen ähneln sich immer. Zunächst werden die künftigen Opfer quasi observiert, wie sie am Schalter der Bank Geld abheben. Anschließend werden die Ahnungslosen abgelenkt und die kurzfristig entstehende unübersichtliche Lage für den Diebstahl genutzt.

Dabei sind die Diebe wenig zimperlich. Manchmal werden die Opfer mit einer übel riechenden Flüssigkeit besprüht und die vermeintlich hilfsbereiten Täter helfen beim Reinigen der Kleidung. Ein anderes Mal wird ein Fahrzeugreifen des Opfers mit einem Dorn zerstochen und die Täter bieten sich an, beim Reifenwechsel zu helfen. Im Anschluss an die "Hilfsaktionen" fehlt dann das Geld.

Die Polizei Köln rät:
– Wenn es sich nicht vermeiden lässt, große Bargeldbeträge von der Bank abzuheben, nie am Kassenschalter auszahlen lassen, sondern immer in einem geschlossenen Büro in Empfang nehmen! – In solchen Fällen immer in Begleitung zur Bank gehen! – Bargeld am Körper tragen! – Fahrzeuge auf übersichtlichen Plätzen, nie in einem dunklen Winkel eines Parkhauses abstellen! – Bargeld nicht im Fahrzeug ablegen, sondern weiter am Körper tragen! – Sich immer bewusst sein, dass man eine große Summe Bargeld mit sich führt. Sich von besonderen Vorfällen nicht ablenken lassen. – Sich bewusst sein, dass besondere Ereignisse Tricks sein können, die zur Ablenkung inszeniert werden.

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Firma betrügt Existenzgründer – 600.000 Euro Schaden
Köln (ots) – Staatsanwaltschaft und Polizei geben bekannt:
Die Polizei Köln hat heute Haftbefehle gegen drei Mitglieder einer Betrügerbande (32, 38, 43) vollstreckt, ein vierter Tatverdächtiger ist auf der Flucht. Auch zwei Mitarbeiter einer in Köln ansässigen Bank (Sie 29, Er 32) wurden festgenommen. Der Bande wird vorgeworfen, im größeren Stil Arbeitslose mit der Versprechung geworben zu haben, ihnen bei der Existenzgründung zu helfen. Die für Zwecke der Unternehmensgründungen ausgezahlten Darlehen wanderten zu einem großen Teil in die Taschen der Betrüger – Kredite wurden nicht mehr bedient – die Arbeitslosen gingen leer aus. 34 Fälle gewerbsmäßigen bandenmäßigen Betruges mit einem Gesamtschaden von etwa 600.000 Euro werden der Bande zur Last gelegt. Neben dem festgenommenen 38-Jährigen – es handelt es sich um einen Juristen, dem bereits wegen anderer Betrugsdelikte seine Zulassung für die Ausübung der Rechtsanwaltstätigkeit entzogen wurde – waren die beiden festgenommenen Banker maßgeblich am Erfolg der Bande beteiligt. Die zwischenzeitlich bereits wegen anderer Urkundenfälschungen von der Bank entlassene 29-Jährige sowie ihr aktuell noch bei der Bank beschäftigter Arbeitskollege sollen in Absprache mit den Betrügern Kredite nach Vorlage gefälschter Urkunden und Gehaltsbescheinigungen bewilligt und dafür finanzielle Zuwendungen erhalten haben.

Den Weg aus der Arbeitslosigkeit versprach die Werbekampagne der Firma Ferum aus Hürth. Arbeitslose wurden gezielt vor dem Arbeitsamt angesprochen. Die Vorstellung von finanzieller Unabhängigkeit und der Gedanke, mit der eigenen Firma eigenes Geld zu verdienen, sind schon sehr verlockend, wenn man immer wieder den Weg zum Arbeitsamt gehen muss.

Das Angebot der Betrüger fiel daher auf fruchtbaren Boden. Die Neu-Unternehmer mussten "nur" ein Konto eröffnen, einen Kontokorrentkredit beantragen und die Eröffnungsunterlagen einschließlich Kreditkarte, Geheimzahlen und Transaktionsnummern an die Beschuldigten abgeben. Wenn das Konto dann mit mehreren tausend Euro im Soll stand, war die Antwort immer die gleiche – Anlaufkosten für die Existenzgründung.

Doch damit nicht genug. Für die angebliche Beteiligung an einer anderen Firma forderten die Betrüger nun weiteres Kapital von den Betrogenen. Da diese in aller Regel kein Geld hatten und auch nicht die Voraussetzungen für eine Kreditvergabe erfüllten, erstellte einer der Beschuldigten gefälschte Gehaltsbescheinigungen, die dann bei der Beantragung des Darlehens den eingeweihten Bankmitarbeitern vorgelegt wurden.

Für die Kreditnehmer schien alles sehr einfach zu sein. Die ersten sechs Raten wurden von der Firma Ferum gezahlt, danach kam auf die meist zahlungsunfähigen Kreditnehmer das Mahnverfahren zu. Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist davon auszugehen, dass die Existenzgründer von den gefälschten Gehaltsbescheinigungen zumindest wussten, die Verfahrensweise aber mit Blick auf die finanzielle Unabhängigkeit duldeten. Entsprechende Ermittlungsverfahren wegen Urkundenfälschung wurden gegen die "Betrogenen" eingeleitet.

In einem weiteren Tatkomplex ermittelt die Polizei unter anderem gegen die Festgenommenen wegen weiterer Kredit-Betrügereien. Nach bisherigen Ermittlungen organisierte die Bande die Einreise von in der Schweiz lebenden Tatverdächtigen, die unter falschen Personalien und mit gefälschten Unterlagen Kredite beantragten und sich nach Auszahlung der Darlehenssumme wieder ins Ausland absetzten.

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Plumper Trickdieb
Köln (ots) – Mit dem Worten "Hier ist die Polizei" hat sich ein dreister Trickbetrüger gestern Mittag (08.04.08) in Köln-Nippes bei einer ältere Dame telefonisch gemeldet, um die PIN Nummer ihrer EC-Karte zu erfragen, die er erst eine Stunde zuvor aus der Wohnung der Seniorin entwendet hatte.
Gegen 12.30 Uhr klingelte es an der Wohnungstür der in der Yorkstraße lebenden 81-Jährigen. Ihr Blick fiel auf einen Mann, der sich ihr als Techniker vorstellte und erklärte, dass er mit dem Durchmessen der Starkstromanschlüsse beauftragt sei. Die Rentnerin bat den Herrn in die Wohnung und begleitete den Fremden in jeden Raum ihrer Wohnung. Obwohl die ältere Frau den Unbekannten nicht aus den Auge lassen wollte, war sie zu höflich, um seine Bitte, den Lichtschalter eines benachbarten Raumes zu betätigen, nicht zu erfüllen. Auch die Fragen nach ihrem vollständigen Namen und ihrer telefonischen Erreichbarkeit beantwortete sie wahrheitsgemäß. Nachdem der vermeintliche Fachmann seine Arbeit beendet hatte, verabschiedete er sich und verließ die Wohnung. 30 bis 60 Minuten nach dem Weggang des Technikers klingelte das Telefon der 81-Jährigen. Ein Mann, dessen Stimme von der Kölnerin sofort als die des Trickbetrügers identifiziert wurde, behauptete von der Polizei zu sein. Man habe, so erklärte er, eine Frau festgenommen, die mit der gestohlenen EC-Karte der Seniorin versucht habe, Bargeld an einem Automaten abzuheben. Als der Fremde die Herausgabe ihrer Persönlichen Identifikations-Nummer ( PIN) verlangte, ohne die eine Aufklärung dieser Straftat nicht möglich sei, wurde die Rentnerin misstrauisch und verweigerte die Angaben. Nachdem der Mann das Gespräch daraufhin abbrach, suchte die ältere Dame vergeblich nach ihrer Geldbörse, in dem sich auch ihre EC-Karte befunden hatte.

Die Seniorin beschrieb den Täter wie folgt:
– 30 bis 40 Jahre alt – 170 bis 175 cm groß – Schlank – Dunkelblonde, kurze Haare – Vermutlich Deutscher – Sehr gepflegte Erscheinung – Bekleidet mit brauner Hose und braun- beigefarbenen Mantel

Die Polizei sucht Zeugen. Hinweise an das Kriminalkommissariat 25 unter der Telefonnummer 0221/229-0 erbeten.

Bitte beachten Sie folgendes: Lassen sie keine Handwerker in die Wohnung, die nicht von Ihnen oder der Hausverwaltung bestellt und offiziell angekündigt worden sind.
Auch bei noch so plausibel klingenden Erklärungen oder Aufzählung von Gründen – Nennen Sie niemanden Ihre vierstellige PIN-Nummer. Sie ist ausschließlich für Sie bestimmt und sollte in jedem Fall geheim gehalten werden.

(fs; Quelle: ots)