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Köln | Es geht um Pornografie-Webseiten. Auf die, so berichten Medien, sollen Zugriffsversuche von Rechnern, die sich im Netz des Erzbistums Köln befanden, erfolgt sein. Das Erzbistum Köln nennt solche Seiten „risikobehafteten Webseiten“.

Es läge an der IT-Sicherheit die eine erhöhte Problematik darstelle, so das Erzbistum Köln. Der IT-Dienstleister des Erzbistums prüfe, ob die Firewalls des kirchlichen Rechenzentrums funktionierten und Zugriffe auf „risikobehaftete Webseiten“, die etwa Gewalt verherrlichten oder Pornografie verbreiteten abwehrten.

Die jetzt medial veröffentlichten Berichte über Zugriffe auf Pornoseiten stellten eine Zusammenstellung des Ergebnisses einer Routineprüfung des IT-Dienstleisters dar. Diese Zusammenstellung sei dem Generalvikariat nun zum ersten Mal vorgelegt worden. Das Erzbistum zu der Liste: „Sie doku­men­tiert Zu­griffs­ver­suche, die durch den auto­mati­schen Web-Con­tent-Filter erfolg­reich ver­hindert wur­den. Eine Aus­wer­tung, welche kon­kreten In­halte hin­ter den URLs lie­gen, er­folgte dabei nicht. Dieses Vor­gehen wurde recht­lich und unter Daten­schutz­aspek­ten mit externen Sach­verständigen abgestimmt. Die wei­teren Schritte orien­tie­ren sich an den für das EGV gel­ten­den daten­schutz­recht­lichen Be­stimmungen, wo­nach auch die oben ge­nann­ten Aus­wer­tungen nicht län­ger als drei Mo­nate auf­bewahrt wer­den dürfen. Es gab auf Basis der Routine­prüfung keine An­halts­punkte für straf­rechtlich relevantes Verhalten.“ Die Mitarbeitenden im Erzbistum Köln sollen zudem besser geschult werden.

Das sagt Erzbischof Woelki

Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki mit einem schriftlichen Statement:  „Es hat mich enttäuscht, dass Mitarbeitende versucht haben, mit Hilfe von Geräten, die Ihnen unser Erzbistum für Ihren Dienst zur Verfügung gestellt hat, auf pornografische Seiten zuzugreifen – auch wenn die Firewalls gegriffen haben. Manch einem mag der Konsum von Pornografie als harmlos erscheinen. Ich aber stimme Papst Franziskus zu, der sie verurteilt und vor ihren Gefahren, insbesondere der Verletzung der menschlichen Würde, warnt. Als ich davon erfahren habe, habe ich gebeten, umgehend die Vorfälle zu prüfen und entsprechend der rechtlichen Regelungen zu verfahren. Wir haben im kirchlichen Bereich eine große Zahl engagierter und zuverlässiger Mitarbeitender. Mir ist wichtig, dass jetzt nicht alle unter Generalverdacht gestellt werden.“

Ge­neral­vikar Msgr. Guido Assmann ergänzt: „Wir sind uns der Schwierig­keit dieses The­mas sehr be­wusst. Mir ist es ein großes An­lie­gen, dass die Men­schen im Erz­bis­tum Köln in ei­nem si­che­ren Um­feld ar­bei­ten können. Aus die­sem Grund setzt das Erz­bistum seit Jah­ren große An­stren­gungen in die Prä­ven­tions­arbeit. Ich habe mit Blick auf die er­folg­losen Zu­griffs­ver­suche damals ent­spre­chende Ex­per­ten zum Vor­gehen be­fragt und bin froh, dass un­sere Siche­rungs­sys­teme ge­griffen haben. Im Rah­men dieser Ar­beit gibt es dennoch immer wie­der Rück­schläge, aber wir wer­den in un­seren An­stren­gun­gen nicht nach­lassen und dort nach­bessern, wo sich Nach­hol­be­darf zeigt. Ein zen­trales Kern­anlie­gen der kirch­lichen Leh­re ins­gesamt ist, dass die Wür­de jedes Men­schen un­be­dingt zu schützen ist. Dazu ste­he ich und ich wer­de alles da­für tun, was mir mög­lich ist. Ab­schlie­ßend möchte ich be­tonen: Wir haben im kirch­lichen Be­reich eine große Zahl en­gagier­ter und zu­ver­lässiger Mit­arbei­ten­der und es schmerzt mich sehr, wenn durch das Ver­hal­ten Ein­zelner ein Schatten auf deren Arbeit fällt.“

ag