Köln | Der Wirtschaftsweise Volker Wieland hat sich gegen ein umfassendes Konjunkturprogramm zur Bekämpfung negativer Folgen des Coronavirus auf die Wirtschaft ausgesprochen. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, fordert von der Bundesregierung angesichts möglicher wirtschaftlicher Folgen der Corona-Ausbreitung eine rasche Entscheidung für ein Konjunkturprogramm.

Wirtschaftsweiser gegen großes Konjunkturpaket wegen Coronavirus

Der Wirtschaftsweise Volker Wieland hat sich gegen ein umfassendes Konjunkturprogramm zur Bekämpfung negativer Folgen des Coronavirus auf die Wirtschaft ausgesprochen. „Jetzt ein großes Konjunkturpaket loszutreten, ist nicht notwendig und nicht unbedingt zielführend“, sagte Wieland am Donnerstag dem Nachrichtenportal T-Online. „Besser ist es, erst etwas mehr Klarheit darüber zu bekommen, welche einschränkenden Maßnahmen in Deutschland aufgrund des Coronavirus umgesetzt werden müssen.“

Zuletzt hatten mehrere Wirtschaftsverbände ein solches Hilfsprogramm für die Wirtschaft ins Gespräch gebracht, auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte dazu seine grundsätzliche Bereitschaft signalisiert. Über die Gefahr des Coronavirus für die deutsche Wirtschaft sagte Wieland dem Nachrichtenportal T-Online: „Unser Tourismussektor ist jetzt schon sehr negativ getroffen. Eine starke Ausbreitung in Deutschland könnte den Dienstleistungssektor generell treffen.“ Am sinnvollsten seien derzeit „ganz gezielte Maßnahmen“, so Wieland.

Beispielsweise könne das Kurzarbeitergeld verhindern, „dass Firmen Entlassungen vornehmen oder in Kreditschwierigkeiten geraten.“

DIW-Präsident will schnelles Konjunkturprogramm wegen Coronavirus

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, fordert von der Bundesregierung angesichts möglicher wirtschaftlicher Folgen der Corona-Ausbreitung eine rasche Entscheidung für ein Konjunkturprogramm. „Vertrauen wieder herzustellen, erfordert starke Signale. Dazu gehört ein langfristiges Investitionsprogramm“, sagte Fratzscher dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagausgaben).

„Unternehmen und Verbraucher müssen wissen: In den nächsten Monaten wird es hart, aber langfristig können wir uns darauf verlassen, dass ein Schub kommt. Kurzfristig wäre wichtig, Konsumenten zu entlasten.“ Das sei über eine temporäre Reduzierung der Mehrwertsteuer zu erreichen.

„Im Ergebnis würde das dazu führen, dass größere Anschaffungen vorgezogen werden. Es ist jetzt Zeit für ein Konjunkturprogramm. Wir sollten besser früh handeln als zu spät.“

Autor: dts