Köln | Um die 100 Frauen und Mädchen versammelten sich gegen 18:00 Uhr an der Eigelstein Torburg und „forderten die Nacht zurück“. Angeführt von einem PKW lief die bunte und laute Menge durch die Kölner Innenstadt. Sie forderten ihr Recht ein, sich unabhängig von jeder Tageszeit, frei von der Angst sexuell belästigt oder vergewaltigt zu werden, durch ihre Stadt bewegen zu können.

„Die Nacht zurück fordern, heißt Sicherheit zu bekommen“, erklärte Irmgard Kopetzhy von dem Notruf für vergewaltigte Frauen das Motto des Protestmarsches. Von einigen Frauen habe sie immer wieder gehört, dass diese sich, sei es in der Nacht, auf dem Heimweg oder in dem Parkhaus, unwohl und unsicher fühlen. Einigen sei auch etwas passiert. Der Protestmarsch soll auf diese „Gewalt an Frauen“ aufmerksam machen und sensibilisieren. „Unser Marsch bietet eine gute Möglichkeit die Problematik laut und bunt auf die Straße zu bringen und die Leute darauf aufmerksam zu machen, so Kopetzhy. Von der Eigelstein Torburg durch die Kölner Innenstadt zog es die bunte Menge. Mit kleinen Reden und Musik wurde der Weg bis zu dem Ziel, dem Zülpicher Platz, „versüßt“. Am Ziel angekommen fand die Abschlusskundgebung des diesjährigen Protestmarsches gegen Gewalt an Frauen statt.

Bereits zum fünften Mal findet „Wir fordern die Nacht zurück!“ in Köln statt. Der Marsch wird in Verbindung mit dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen abgehalten. Dieser findet seit 1976 jährlich weltweit am 25. November statt und dient als Gedenk – und Aktionstag zur Bekämpfung gegen Diskriminierung und Gewalt an Frauen. Die Resonanz der letzten Jahre war, laut Irmgard Kopetzhy, zufriedenstellend. 200-300 Frauen nahmen jährlich an den Demonstrationen mit großer Offenheit teil. Zuständig für die Märsche in Köln ist das Bündnis Lila in Köln, ein Zusammenschluss von 10 autonomen Frauenprojekten.

Autor: Vicky Schulz