Im Kölner Zoo gibt es Erdmännchen-Nachwuchs. | Foto: Werner Scheurer

Köln | Es gibt neuen Nachwuchs im Kölner Zoo. Vier Jungtiere sind hier geboren. Das dominante Weibchen, die Clan-Chefin „Babetje“, brachte Anfang Mai die Kleinen in einer selbst gegrabenen Höhle zur Welt.

Mama „Babetje“ wirft mehrmals im Jahr zwei bis fünf Jungtiere, die Tragzeit umfasst 77 Tage. „Babetje“ war 2019 zusammen mit zwei weiteren Erdmännchen-Damen aus den Niederlanden nach Köln gekommen und hatte schnell die Führungsrolle als Clan-Chefin erobert. Insgesamt zählen zu der Gruppe 22 Tiere. „Babetje“ war in den ersten Tagen nach der Geburt ständig bei ihren Neugeborenen. Doch verließ sie den Bau schon bald – um auf Nahrungssuche zu gehen. Für sie ist eine gute Ernährung wichtig, da sie die Jungtiere säugt. In der Zeit ihrer Abwesenheit bleibt ein erwachsenes Erdmännchen, der Babysitter, bei den Kleinen. In ihrem natürlichen Lebensraum, den trockenen Steppen und Halbwüsten im südlichen Afrika, suchen Erdmännchen etwa nach Insekten und Spinnentieren, die ausgegraben werden müssen. Dieses Futter wird auch den Jungen bei Verlassen der Wurfhöhle von den Babysittern angeboten. Im Kölner Zoo stehen etwa Garnelen, Grillen, Stücke von Muskel- und Herzfleisch sowie Mäuse oder Obst auf dem Speiseplan. Das Futter in Säcken mit Heu oder Rindenmulch den Tieren angeboten, sodass das Such- und Scharrverhalten stimuliert wird.

Nachwuchs erkundet bereits die Erdmännchen-Anlage 

Die Jungtiere erkunden derzeit die Erdmännchen-Anlage im Kölner Zoo. | Foto: Werner Scheurer

Die Jungtiere begleiten seit einigen Tagen ihre Babysitter auf Streifzügen durch die Anlage im Kölner Zoo. Die erwachsenen Tiere wärmen und hüten den Nachwuchs. Bei feuchtem Wetter kuscheln sie sich in den Tontöpfen und mit Heu gefüllten Körben unter den Wärmelampen aneinander.

Die Erdmännchen im Kölner Zoo bevorzugen den Aufenthalt unter freiem Himmel: Es gibt immer mindestens einen Wächter, der auf einem erhöhten Posten sitzt und nach Feinden aus der Luft Ausschau hält. Dieses Verhalten ist angeboren. Anhand von Warnlauten des Wächters können die Erdmännchen erkennen, ob es sich um einen Feind aus der Luft oder vom Boden handelt.

rs