V.l. Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, Dr. Philipp Hoffmann, Geschäftsführer Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums, Turadj Zarinfar, Vorstand Freunde des Kölnischen Stadtmuseums, Silvia Rückert, stellvertretende Direktorin des Kölnisches Stadtmuseums, Christian Brand, Geschäftsführer der Kölner Kulturstiftung der Kreissparkasse Köln, und Johanna Cremer, Kuratorin der Ausstellung am 01. Juni 2023 im Makk. | Foto: Grümer

Köln | Am 10. Februar 1823 zog der erste organisierte Maskenzug über den Kölner Neumarkt. Heute, 200 Jahre später, ist der Rosenmontagszug aus Köln nicht mehr wegzudenken. Anlässlich des Jubiläums errichtete das Kölnische Stadtmuseum gemeinsam mit dem Festkomitee Kölner Karneval die Sonderausstellung „Kölner Karneval. Wie alles begann…“ im Museum für angewandte Kunst Köln (Makk). Ab dem 2. Juni können Jeck-Interessierte die Ausstellung besuchen.

Geschichtliche Zeitreise durch den Kölner Karneval

Bereits im 19. Jahrhundert entstanden einige Charakteristika und Bräuche, die noch heute im Karneval zu finden sind. Damals drohte ein Verbot des feierlichen Karnevals-Treibens durch den preußischen Herrscher, weshalb Ordnung und Regeln in das wilde Treiben gebracht werden mussten. Damit entstand das „Festordnende Comité“, das heutige Festkomitee Kölner Karneval.

Auch die Einsetzung des Prinzen gab es in den frühen Zeiten bereits. Damals wurde es die Einsetzung des „Helden Carneval“ genannt. So wurde bereits 1824 auf Maskenbällen im Gürzenich das karnevalistische Tanzbein geschwungen.

„Schon damals war der Karneval in Köln ein Publikumsmagnet weit über die Stadtgrenzen hinaus und damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Allein am Rosenmontag 1866 beförderte die rheinische Eisenbahn 16.907 Personen nach Köln,“ erklärte Johanna Cremer, Kuratorin der Ausstellung.

Was bietet die Ausstellung?

Kölner Jecke und Jeckinnen haben 3 ½ Monate nach Ende der letzten Karnevalssession noch einmal die Chance die 5. Jahreszeit in einem sentimentalen Rahmen aufblühen zu lassen. Die Ausstellung zum Kölner Karneval wird vom 2. Juni bis zum 30. Juli im Makk zu sehen sein.

Neben Bildern und informativen Texten bietet die Ausstellung interaktive Möglichkeiten. Es gibt etwa einen mit künstlicher Intelligenz gesteuerten Chatbot, der Besucher:innen die verschiedenen Exponate erklärt. Für Kinder gibt es ein „Mitmach-Heft“. Mit dem Maskottchen des Festkomitees, dem „Jecko“ können sie auf Entdeckungsreise durch die Geschichte des Kölner Karnevals gehen. Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, absolvierte die Aufgaben des „Mitmach-Hefts“ bereits selbst.

Zusätzlich wird die Ausstellung durch ein Rahmenprogramm ergänzt. Neben Führungen und Vorträgen von Karnevalsexperten wie Wolfgang Oelsner und Porf. Dr. Werner Mezger gibt es etwa einen Tanz-Workshop der Lyskircher Hellige Knäächte un Mädge.

Kuckelkorn lobte die Ausstellung in höchsten Tönen und erklärte: „Die Tiefe des Karnevals wird heutzutage oftmals vermisst. Daher ist es schön, dass diese Ausstellung diese Tiefe wieder zum Vorschein bringt.“

Turadj Zarinfar, Vorstand des Vereins Freunde des Kölnischen Stadtmuseums freute sich ebenfalls und nannte das Projekt eine „Highlight-Ausstellung“.

Warum im Makk?

Die Ausstellung kann dienstags bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr im Makk besucht werden. Der Eintritt beträgt 5 Euro.

Silvia Rückert, stellvertretende Direktorin des Kölnischen Stadtmuseums erklärte: „In unserem eigentlichen Museumsstandort in der Minoritenstraße gibt es zurzeit keine Raumkapazitäten, hier entsteht unsere neue Dauerausstellung. Dass wir die Ausstellung „Kölner Karneval. Wie alles begann…“ durch die Unterstützung des Makk trotzdem zeigen können, ist gelebte gute Nachbarschaft und zeigt die Vernetzung der städtischen Museen untereinander.“

Die Ausstellung wird unterstützt von den Vereinen Freunde des Kölnisches Stadtmuseums, den freunden und Förderern des Kölnischen Brauchtums, der Kölner Kulturstiftung der Kreissparkasse Köln und der Privatbrauerei Gaffel.

agr