Alexander della Marina, Betriebsleiter Gaffel am Dom
“Grundsätzlich finde ich es gut, dass Nichtrauchern die Möglichkeit gegeben wird, rauchfrei Getränke und Speisen zu genießen. Wirtschaftlich fatal ist es jedoch für kleine Kneipen, die keine Ausweichmöglichkeiten wie wir haben. Bei uns können Raucher einmal im ersten Stock mit Aussicht auf den Dom sitzen oder unten im heimelig ausgebauten  Keller. Durch diese Trennung könnte ich mir vorstellen, dass auch Familien häufiger zu kommen. Unsere Gäste aus China oder Korea gehen übrigens von sich aus nach draußen zum Rauchen und nutzen unsere dortigen Standaschenbecher. Bei den Kölnern könnte es am Anfang vielleicht schwierig werden: Sie sind zwar lebensfroh, aber auch ein wenig rebellisch.“


Christian Biernath, Hellers Brauhaus
„Eigentlich sollte es jedem selbst überlassen sein, ob er ein Nichtraucherlokal führen oder besuchen will. Da orientiere ich mich nach dem Markt. Wenn aber der Staat meint, er müsse mir etwas aufoktroyieren, finde ich das nicht so spannend. Wir haben ab heute zwei Bereiche geschaffen. Der Wintergarten, der ja der größere Raum ist, steht Nichtrauchern zur Verfügung. Der zweite Raum mit Platz für 80 Personen ist unser Raucherzimmer. Er ist durch Türen schließbar. Umsatzeinbußen befürchte ich eher für kleinere Kneipen, die kein Raucherzimmer anbieten können. Dort gingen eher Gäste hin, wo man auf einem gemütlichen Kölsch noch eine Zigarette raucht, wie in alten Brauhaustagen üblich war. Ich sehe bei uns keine Probleme, dass doch Raucher im Nichtraucherbereich zur Zigarette greifen könnten, wir decken ja auch keine Aschenbecher ein.


Sascha Müller, My Way
Ich habe meine Kneipe als Raucherclub erklärt, weil sowieso 90 Prozent meiner Gäste Raucher sind. Eine andere Wahl hätte mit meiner Einraumkneipe ich auch nicht gehabt. Alles andere andere hätte meine Existenz bedroht. Zuvor habe ich mich erkundigt, welche Möglichkeiten ich habe und bin auch die Raucherclub-Initiative der Dehoga (Anm. d. Red.: Deutscher Hotel- und Gaststättenverband)gestoßen. Die Durchführung ist sehr einfach, wer Mitglied in meinem Club werden will, muss nur ein Formular ausfüllen. Und wenn Mitarbeiter des Ordnungsamts meine Kneipe überprüfen wollen, müssen sie auch Mitglied werden – sonst kommen sie nicht rein. 

 
David Jurack (l.) und Boris Skibbe
Das Rauchverbot ist in Restaurants einzusehen. Aber Rauchen  in Diskos oder Kneipen gehört für uns einfach dazu.

Aktualisert: 02.07.2008, 09:15


Martin Schlüter, Schlüters
Beim neuen Rauchverbot bin ich etwas zwie gespalten. Als normaler Bürger finde ich es eine Gängelung, es ist eine unnötige Regulierung des Alltags. As Gastronom hingegen bin ich relativ entspannt, weil wir eher vom Speiseangebot leben. Wir hatten das Glück, vor zwei Jahren eine Vinothek im Keller eingerichtet zu haben. Dorthin können Raucher jetzt ausweichen. Ab Herbst wird sie wahrscheinlich häufiger genutzt. Ich denke jedoch, dass das gemeinsame Ausgehen für Cliquen mit Rauchern und Nichtrauchern schwieriger wird. Was ich fürchte ist Ärger mit Anwohnern. die könnten  sich gestört fühlen, wenn sich Gäste zum Rauchen draußen vor unsrem Eingang zum Rauchen treffen und sich dabei lauter unterhalten würden. Da muss ich mit meinen Mitarbeitern aufpassen.  die sich durch Unterhaltungen von Rauchern vor unserem Restaurant gestört fühlen könnten.


Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung