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Köln/Düsseldorf | „Crimemarket“ heißt eine Plattform auf der Cyberkriminelle Handel betrieben. Gehandelt wurden laut Behörden Waffen, Drogen oder illegale Dienstleistungen angeboten wie Geldwäsche. 180.000 registrierte Nutzer steuern die Plattform sowohl offen wie über das Darknet an. Jetzt gelang den Ermittlern ein Schlag gegen die Betreiber der Plattform.

Auf einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium Düsseldorf informierten Kriminaldirektor Michael Graf von Moltke und Staatsanwalt Dr. Christoph Hebbecker von der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW) über den Stand der Ermittlungen und die durchgeführten Maßnahmen des gestrigen Einsatzes gegen Cyberkriminalität in Nordrhein-Westfalen.

Der Fall

Seit 2020 führt das Polizeipräsidium Düsseldorf unter der Sachleitung der ZAC NRW ein Ermittlungsverfahren im Bereich der Cyberkriminalität durch. Die Ermittlungen betreffen die größte illegale deutschsprachige Online-Handelsplattform namens „Crimemarket“. Auf dieser Plattform werden vor allem Drogen und Waffen, aber auch illegale Dienstleistungen wie Geldwäsche und Anleitungen zu Cybercrime-Straftaten sowie Auftragstaten gehandelt. Die Plattform hat über 180.000 registrierte Benutzer und ist sowohl über das Darknet als auch das Clearnet erreichbar.

Die Razzien

Am Donnerstag, den 29. Februar 2024, wurden bundesweit insgesamt 102 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Der Schwerpunkt der Maßnahmen lag mit 36 Durchsuchungsobjekten vor allem in Nordrhein-Westfalen. Insgesamt wurden drei Personen festgenommen, darunter auch der 23-jährige Hauptbeschuldigte in seiner Wohnung im Rhein-Kreis Neuss (Korschenbroich). Die Polizei stellte zahlreiche Beweismittel sicher, darunter vor allem Mobiltelefone, IT-Geräte und Datenträger. Die Beamtinnen und Beamten in Nordrhein-Westfalen stellten in 21 Fällen Betäubungsmittel sicher. Darunter befanden sich 1 Kilogramm Marihuana sowie diverse Ecstasy-Tabletten. Es wurden insgesamt knapp 600.000 Euro in Bargeld und beweglichen Vermögenswerten gepfändet.

Bei den polizeilichen Maßnahmen in anderen Bundesländern wurden insgesamt drei weitere Personen festgenommen. Die Polizei hat die Domainadresse beschlagnahmt. Die Ermittlungen richten sich gegen die Betreiber des illegalen Marktplatzes sowie gegen die Anbieter und Nutzer. Die gesicherten Daten, Dokumente und Beweismittel werden derzeit ausgewertet.