Köln | Wieder beginnt die Schulkarriere für fast 1.000 Kinder und Eltern im Anmeldeverfahren für Gesamtschulen in Köln mit einer bitteren Nachricht: Sie werden abgelehnt. In diesem Jahr stellt die Stadt Köln sogar einen Rekord in den vergangen 6 Jahren auf.

Statt Freude auf Lernen, eine neue Schule, den Wechsel von der Grundschule – endlich zu den Großen – vermitteln die Schulverantwortlichen in Rat und Stadtverwaltung wieder einmal Frust und ein Gefühl der Ablehnung statt offener Arme. Das ist bitter für die Kinder und ihre Eltern. Und war da nicht mal was? Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker ließ im Kommunalwahlkampf 2020 plakatieren: „Tempo beim Schulbau.“ Wer es nicht glaubt, hier der Twitter-Post vom 13. August 2020 als Screenshot.

Die Stadtverwaltung gab heute die Zahlen für die erste Anmeldephase Gesamtschulen und die zwei neuen Gymnasien bekannt. Demnach sollen 2.350 Schülerinnen im Sommer 2022 auf eine städtische Kölner Gesamtschule wechseln. 3.330 Schülerinnen sind von ihren Eltern allerdings angemeldet worden. Damit besteht ein Überhang von 980 Schüler*innen.

Ab dem 8. Februar 2022 werden die Aufnahmebescheide der Gesamtschulen und der beiden neuen Gymnasien verschickt. Das Anmeldeverfahren an den Realschulen, Hauptschulen und Gymnasien findet vom 21. Februar bis zum 4. März 2022 statt. Eltern müssen bis zum 23. März den Schulen zurückmelden, ob sie einen Platz annehmen wollen.

Die Stadt Köln schreibt: „Um ihren Kindern eine erfolgreiche Schullaufbahn zu ermöglichen, sollten Eltern und Erziehungsberechtigte bedenken, dass viele Wege zum Abitur führen können. Auch nach einem erfolgreichen Abschluss an Haupt- und Realschulen ist der Wechsel in die Gymnasiale Oberstufe an Gesamtschulen, Berufskollegs oder Gymnasien noch möglich.“

Der schulpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion, Oliver Seeck, schreibt zur Meldung der Stadt Köln: „980 Kinder an den Kölner Gesamtschulen abgelehnt! Das ist erschütternd und die zögerliche Gesamtschulpolitik des Bündnisses* baden die Kinder und deren Eltern aus!“

*Im Kölner Rat sind im Bündnis die Parteien: Grüne, CDU und Volt vereint.