Info-Schreiben führte nicht alle Punkte transparent auf
Mit einem Schreiben wurden alle Kunden der Rheinenergie über die Preiserhöhung bei den Strompreisen informiert. Dieses zeigt allerdings, wie die Rheinenergie heute zugab, nicht alle Positionen klar und deutlich auf. Die Rheinenergie begründet die Erhöhung am heutigen Tage mit gestiegenen Kosten bei der Netznutzung um 4,48 Prozent*, der Beschaffung um 3,49 Prozent, der Umlage die von der Bundesregierung beschlossen wurde, um 0,94 Prozent und erhöhten Kosten durch das Erneuerbare Energien Gesetz EEG um 0.39 Prozent. Im Schreiben vom Januar allerdings heißt es: „Was sind die Ursachen? Unsere Bezugskosten sind, insbesondere durch den Atomunfall in Fukushima und die folgende Energiewende, gestiegen. Zusätzlich wurden die Nutzentgelte deutlich angehoben und eine neue Abgabe zur Entlastung energieintensiver Unternehmen durch die Bundesregierung eingeführt.“ Hier kann man sicher verlangen, dass die Rheinenergie in Zukunft klar, deutlich und transparent, alle Gründe und Bezugsgrößen nennt.

Die Rheinenergie begründet drei Positionen mit Vorgaben der Bundesregierung, bzw. Bundesnetzagentur. Die gestiegenen Kosten in der Beschaffung erklärt man mit den sechs Monate lang erhöhten Preisen an der Leipziger Strombörse, durch den Unfall in Fukushima, der nun auf den Preis in 2012 durchschlage. Dass die Preise in Köln teilweise höher steigen als in anderen Städten läge daran, so begründet man bei der Rheinenergie, dass der Preis statt wie üblich für 12 Monate nun für neun Monate (ab April) berechnet wurde. Die späte Anpassung sei deshalb erfolgt, so der Energieversorger, weil die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht frühzeitig genug festgestanden hätten. So sei die Entscheidung für die Erhöhungen bei den Netznutzungsentgelten im Bundeskabinett  so spät gefallen, dass eine Tarifanpassung zum 1. Januar unmöglich gewesen wäre.

Rheinenergie prüft Klage gegen Röttgen
„Wir können klar belegen, dass jeder der angesprochenen Punkte für die Preiserhöhung im April 2012 stimmt“, erklärte Steinkamp mündlich und auch schriftlich. Weiter heißt es „Wir weisen die Unterstellungen des Bundesumweltministers zurück. Herr Röttgen führt Wahlkampf auf Kosten unseres Unternehmens, auf Kosten unserer Glaubwürdigkeit und auf Kosten unserer Belegschaft. Mit seinen Äußerungen gefährdet Herr Röttgen Arbeitsplätze in NRW, das ist ihm offenbar nicht klar.“ Steinkamp bedauerte zudem, dass Umweltminister Röttgen nicht für ein Gespräch zur Verfügung stand und legte ein Schreiben vor, dass am 13. März an das Ministerium geleitet wurde. Durch die nun mehrfach in der Öffentlichkeit geäußerten Vorwürfe und dessen Verweigerung zu einem Dialog, habe man sich gezwungen gesehen selbst an die Öffentlichkeit zu gehen. Zudem lasse er, so Steinkamp, eine Klage prüfen.

* Bezugsgröße ist ein Privathaushalt in Köln mit einem typischen Verbrauch von 3.000 kWh/a, Stand 1.4.2012)


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