Kölner Amtsleiter und Feuerwehrchef Dr. Christian Miller beim Tag der Feuerwehr. Foto: Tanja Alandt

Köln | Bereits eine halbe Stunde, bevor die Feuerwehr Köln am Tag der Feuerwehr ihre Tore öffnete, gab es eine große Schlange vor der Feuerwache 5 in Weidenpesch. Durchschnittlich 2.500 Besucher kamen zeitgleich zusammen – die Gesamtbesucherzahl lag viel höher.

Unter anderem wurden Unterwasserortungsgeräte präsentiert oder Sondereinheiten wie beispielsweise Höhenrettung, Taucher, Tierrettung, Dekontamination, Fernmeldedienst, Psychosoziale Unterstützung, Schaumlogistik und Strahlenschutz vorgestellt. Zudem stand der Rettungshubschrauber Christoph Rheinland für eine Besichtigung vor Ort zur Verfügung.

Über die Berufs- und Ehrenamtsmöglichkeiten der Feuerwehr Köln interessierten sich außerdem viele Frauen, die bei der Feuerwehr nun immer mehr werden. Eine von ihnen ist Lisa Lindenthal. Sie ist 32 Jahre alt, Oberbrandmeisterin und einzige Höhenretterin in Köln.

Wie sind Sie zur Feuerwehr gekommen?

Lindenthal: In der Ausbildung zur Feinmechanikerin erzählte mir jemand, dass er die Ausbildung mache, um anschließend zur Feuerwehr gehen zu können. Damals brauchte man noch eine Ausbildung im Handwerk. Dies hatte ich als Option im Hinterkopf gehabt, da ich mit meinem alten Job nicht mehr zufrieden war. Ich war ein Jahr im Ausland und als ich zurückgekommen bin, habe mich in Köln beworben. Es gab zuerst einen Eignungstest, einen schriftlichen Test und einen Sporttest. Der war zwar in der Summe aller Übungen nicht ohne aber machbar, wenn man daraufhin trainiert. Dann gab es ein Vorstellungsgespräch, eine ärztliche Untersuchung und einen Schwimm-Test.

Lisa Lindenthal ist Oberbrandmeisterin einer Wache in Köln sowie Höhenretterin. Foto: Tanja Alandt

Wie war der erste Tag?

Lindenthal: Sehr spannend! Den Tag davor war ich sehr aufgeregt – ich bekam die Einsatzkleidung und habe sie Zuhause anprobiert und wusste, jetzt geht`s los. Wir bekamen die Urkunde und standen mit 24 Leuten im feinen Anzug und Krawatte bei der Vereidigung, auch ich lernte Krawattenbinden. Mit mir war noch eine andere Kollegin aus Leverkusen dabei und wir wiesen damit schon eine hohe Frauenquote auf. Wir waren alle sehr aufgeregt und hörten in der Ansprache des Chefs, was die Feuerwehr bedeutet, dass nicht immer alles so rosig ist und man viel Elend sieht. Er ließ uns die Wahl, alles noch einmal zu überdenken aber wir sind alle dabeigeblieben.

Muss man als Feuerwehrfrau dieselben Aufgaben erledigen wie Feuerwehrmänner?

Lindenthal: Ja, die Tests und Anforderungen sind gleich und ich finde das gut. Zum Beispiel muss man bei einer Übung bei der das Szenario einer verunfallten Person nachgestellt wird, eine 75 Kg-Puppe ziehen. Die wird natürlich nicht leichter, auch wenn man eine Frau ist. Das ist aber unabhängig vom Geschlecht. Entweder man schafft es oder nicht. Feuerwehr ist Typ-Sache, es gibt Jungs, die das nicht machen können und es gibt Mädchen, die das nicht machen können.

Hatten Sie jemals Angst gehabt?

Lindenthal: Ich würde sagen eher Respekt. Ich bin zwar nicht angstfrei aber ich hatte bei einem Einsatz noch nie Angst gehabt.

Was macht eine gute Feuerwehrfrau oder einen guten Feuerwehrmann aus? Was sollte man mitbringen?

Dr. Miller: Spaß im Team mitzuarbeiten, eine hohe soziale Empathie, um sich in Kollegen und Patienten einzufühlen und eine Kombination aus Sozialkompetenz, Teamwork und Technik. Oft sind viele in der Technik gut aber nicht im Sozialen oder umgekehrt. Bei uns ist es sehr vielseitig, man wird immer gefordert und muss improvisieren können, kreative Lösungen finden und generell Lösungen finden.

Bei der Berufsfeuerwehr Köln bewerben

Wer sich für eine Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr Köln interessiert, kann sich unter: www.stadt-koeln.de/politik-und-verwaltung/feuerwehr/ausbildung/ informieren und bewerben oder sich bei Fragen an die Telefon-Hotline wenden: 0221-9748-88888 oder eine E-Mail an: bewerberservice.feuerwehr@stadt-koeln.de schreiben.