Köln | Eine Plantage mit 40 Cannabis-Pflanzen hat die Kölner Polizei in einer Wohnung in der Rixdorfer Straße in Köln-Mülheim aufgetan. Eigentlich waren die Beamten auf der Suche nach der 52-jährigen Mutter des 20-Jährigen, die aus einem Wohnheim abgängig ist.

Die Beamten rochen die Plantage schon an der Wohnungstür. Auch Beschwichtigungen des jungen Mannes, der vorgegeben haben soll mit einem 24-jährigen Freund einen Joint geraucht zu haben, halfen nichts. Die Beamten fanden die Cannabis-Plantage.

Er wohne seit zwei Jahren dort, gab der Drogenabhängige zerknirscht zu verstehen. „Und dieses Jahr konnte ich zum ersten Mal ernten.“ Mangels geregelten Monatseinkommens habe er „das Geld von der Stadt in die Plantage investiert“. Mit deren Verkaufserlös habe er seinen Konsum auch härterer Drogen finanzieren wollen. Mit der Beschlagnahme seiner Anlagen und Pflanzen hat sich dieses Geschäftsmodell für den 20-Jährigen allerdings erledigt.

Er findet sich nun – ebenso wie sein Compagnon – als Beschuldigter in einem Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz wieder. Zusätzlich legten die Beamten eine Anzeige wegen eines waffenrechtlichen Verstoßes vor: In der Hosentasche des verhinderten Dealers hatten sie einen Schlagring sichergestellt.

Seine Mutter, die als „vermisste Person“ eigentlich das Ziel der polizeilichen Ermittlungen gewesen war, wurde am Samstagmittag in einem Garagenhof in Bickendorf angetroffen – orientierungslos, aber den Umständen entsprechend wohlauf.

Autor: dts