Köln | aktualisiert 11:10 Uhr | Innenminister Ralf Jäger hat heute ein Vereinsverbot gegen den Rockerclub „MC Bandidos Chapter Aachen“ und fünf seiner Supporter-Clubs erlassen. Seit fünf Uhr führt die Polizei unter Leitung des Kölner Präsidiums Razzien mit Spezialeinsatzkräften im Clubhaus der Bandidos in Alsdorf bei Aachen und in Wohnungen von Mitgliedern durch.

Zur aktuellen Einsatzlage gibt die Kölner Polizei bekannt: „Aufgrund vorliegender Erkenntnisse zur Gefährlichkeit mehrerer betroffener Rocker sind Spezialeinheiten am Einsatz beteiligt.“ Mehr zum Einsatz und Erkenntnissen, die man durch die Durchsuchungen gewonnen hat, will die Polizei heute im Laufe des Tages bekannt geben.

11:10 Uhr > Rockerclub verboten und aufgelöst

Mehr als 600 Polizeibeamte durchsuchten heute Morgen zeitgleich Vereinsgelände und Wohnungen der Mitglieder des „Bandidos MC Chapter Aachen“ und dessen Unterstützer in Aachen, Alsdorf, Bonn, Düren, Erkelenz, Erftstadt, Frechen, Geilenkirchen, Koblenz, Köln, Leverkusen, Neuwied, Rhede, Weilerswist, dem Rhein-Lahn-Kreis und dem Landkreis Mayen-Koblenz. Dabei wurden das Vereinsvermögen und die Vereinssymbole beschlagnahmt. Zugleich hat NRW-Innenminister Ralf Jäger den Verein „Bandidos MC Chapter Aachen“ und fünf seiner Supporter Clubs („Chicanos MC Chapter Aachen“, „Chicanos MC Chapter Alsdorf“, „Chicanos MC Chapter Düren“, „X-Team MC Aachen“ und „Diablos MC Heinsberg“) verboten und aufgelöst. Damit ist den Mitgliedern ab sofort jede Vereinstätigkeit und die Bildung von Ersatzorganisationen untersagt. Außerdem ist es verboten, die Vereinssymbole in der Öffentlichkeit zu zeigen oder zu verbreiten. Das gilt auch für die sogenannten Kutten. Durch das Verbot soll ihre Struktur und ihre finanzielle Grundlage zerschlagen werden.

„Mit dem heutigen Verbot zeigen wir, dass wir keine rechtsfreien Räume dulden“, erklärte Jäger. Die Rockerbanden in NRW seien schon lange im Visier der Fahnder. „Wir wissen, dass die Bandidos im Aachener Raum ihre kriminelle Vormachtstellung ausweiten wollten. Ihre Methoden sind Bedrohung, Erpressung und Gewalt. Das können und werden wir nicht dulden“, sagte Jäger. „Die Bandidos haben sich abgeschottet, eigene Regeln aufgestellt und sich bewusst gegen die Grundwerte unserer Gesellschaft gestellt“ machte Jäger deutlich. „Ihre Welt besteht aus Bedrohung, Gewalt,Waffen und Selbstjustiz. Deswegen gehen wir gegen diese gewalttätigen Subkulturen entschieden vor.“  In den vergangenen zwei Jahren führte die Polizei laut Land bei 82 Treffen Kontrollen und Razzien gegen Rocker durch. Bei den mehr als 6.000 Personen- und über 3.400 Fahrzeugüberprüfungen stellten die Beamten zahlreiche Hieb- und Stichwaffen sicher. Insgesamt hatte die NRW-Polizei 277 Treffen im Visier.

Autor: ag | ots
Foto: Symbolfoto