Runder Tisch „Sexueller Kindermissbrauch“:Beratung muss ausgebaut und finanziell abgesichert werden

Die Forderungen des Runden Tisches

• Die spezialisierten Fachstellen sollen eine Regelfinanzierung erhalten. Regionale Unterversorgung, beispielsweise in ländlichen Gebieten sowie in den neuen Bundesländern, soll abgeschafft werden. Bund, Länder und Kommunen sollen Finanzierungsmodelle entwickeln, die flächendeckend und nachhaltig zuverlässige Beratungsangebote gewährleisten.
• Berücksichtigt werden soll, dass neben Kindern auch heutige Erwachsene von den Auswirkungen sexualisierter Gewalt in ihrer Kindheit betroffen sind.
• Unterversorgte Gruppen wie männliche Opfer, Migranten sowie Opfer von sexualisierter Gewalt durch Jugendliche sollen zielgruppenspezifische Unterstützungsangebote erhalten.
  
• Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen, die Opfer von sexuellem Missbrauch wurden, sollen mehr Beachtung finden. Eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend habe gezeigt, dass Frauen mit Behinderung zwei- bis dreimal so häufig von sexuellem Missbrauch in ihrer Kindheit betroffen sind, wie der weibliche Bevölkerungsdurchschnitt.
• Neben Kapazitäten für Beratung, Begleitung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen sollen auch Ressourcen für Kriseninterventionen, Vernetzung, Prävention, Fortbildung und Öffentlichkeitsarbeit gesichert werden. Nur so könne sexualisierte Gewalt nachhaltig und wirksam bekämpft und sekundärer Viktimisierung und Traumatisierung vorgebeugt werden.
• Die Unterstützung, Beratung und Heilung soll derart rechtlich geregelt sein, dass ein niedrigschwelliger und bei Bedarf anonymer Zugang zu den Angeboten gesichert bleiben kann.

Unter den Unterzeichnenden des Abschlussberichts des Runden Tisches "Sexueller Kindermissbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen und im familiären Bereich“ sind 3 Verbände, 59 Fachsstellen und 6 Einzelpersonen. Aus Köln mit dabei ist die Fachsstelle des Zartbitter e.V. sowie der Verlag Mebes & Noack. Einzelpersonen aus Köln sind Siggi Marx sowie Julia Zinsmeister.
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[il]