Ein russischer Polizist. | Foto: via dts nachrichtenagentur

Moskau | Die russischen Behörden haben die Leiche des Kreml-Kritikers Alexei Nawalny an dessen Mutter übergeben. Das bestätigte Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch am Samstag auf Twitter/X.

Sie dankte „allen, die dies mit uns gefordert haben“. Ljudmila Iwanowna sei immer noch in der Stadt Salechard, die Beerdigung stehe noch aus, so Jarmysch weiter. „Wir wissen nicht, ob die Behörden verhindern werden, dass es so ablaufen wird, wie es die Familie will und wie Alexei es verdient“.

Um die Übergabe des Leichnams hatte es zuvor tagelang ein Tauziehen zwischen den zuständigen Stellen und den Angehörigen und Anhängern Nawalnys gegeben. Zwischenzeitlich stand der Vorwurf im Rauf, die russischen Behörden wollten den Leichnam heimlich beerdigen.

Nawalny war nach russischen Angaben am Freitag letzter Woche in einem Gefangenenlager am Polarmeer gestorben, angeblich weil ein Blutgerinnsel aufgebrochen und er bei einem Spaziergang zusammengebrochen sei. Ärzte hätten angeblich vergeblich versucht, den Regimekritiker wiederzubeleben, hieß es.

Auf Nawalny war 2020 in Russland ein Giftanschlag verübt worden. Nachdem er sich in Deutschland auskuriert hatte, kehrte er nach Russland zurück, obwohl allgemein bekannt war, dass er dort verhaften werden würde.