St. Petersburg | Russland und die Türkei haben ihren Konflikt nach dem Abschuss eines russischen Militärjets durch türkische Streitkräfte offenbar beigelegt und wollen jetzt sogar noch enger zusammenrücken als früher. Der türkische Präsident Erdogan besuchte am Dienstag seinen russischen Amtskollegen Putin in St. Petersburg und vereinbarte nach eigenen Angaben eine umfangreiche Zusammenarbeit auf politischer und wirtschaftlicher Ebene. So dürften beispielsweise russische Staatsbürger wieder frei in die Türkei reisen, bestätigte Russlands Präsident Putin nach dem Gespräch.

Die erst 2010 eingeführte Visafreiheit war nach dem Vorfall von russischer Seite aufgehoben worden. In der Vergangenheit kamen jedes Jahr etwa 2,5 Millionen Russen in die Türkei, die damit zu den beliebtesten Urlaubszielen der russischen Bürger zählte. Erdogan bezeichnete Putin nach dem Gespräch in St. Petersburg als seinen „Freund“.

Die Beziehungen sollten mindestens wieder auf das frühere Niveau gehoben und noch weiter ausgebaut werden, so der türkische Präsident. Dass Putin am Tag nach dem gescheiterten Putschversuch Mitte Juli angerufen und seine Unterstützung versichert habe, sei besonders wichtig gewesen. Dem Westen hatte Erdogan diesbezüglich in den letzten Tagen eine zu zögerliche Haltung vorgeworfen.

Autor: dts