Berlin | Der Publizist Thilo Sarrazin lehnt es ab, freiwillig aus der SPD auszutreten. Das sagte Sarrazin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitagsausgabe). „Ich bin seit November 1973 Mitglied der SPD. Als ich eintrat, war Willy Brandt Bundeskanzler und Helmut Schmidt Finanzminister.“

Er sei Mitglied der SPD geworden, weil er eine auf Frieden und Ausgleich zielende Außenpolitik, ein moderne Wirtschafts- und Finanzpolitik und einen solide finanzierten, leistungsfähigen Sozialstaat gewollt habe. „Daran hat sich bis heute nichts geändert. Dass ich die SPD-Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität teile, versteht sich von selbst“, sagte Sarrazin der Zeitung. Dem SPD-Präsidium, das seinen Parteiaustritt gefordert hatte, empfahl Sarrazin, sein Buch zu lesen. „Ich lade das Parteipräsidium zur Lektüre ein und stelle mich danach jeder inhaltlichen Debatte innerhalb der SPD, allerdings nur mit Diskussionspartnern, die das Buch vollständig gelesen haben“, sagte Sarrazin.

„Die Aufforderung zum Austritt empfinde ich als absurd und werde ihr selbstverständlich nicht nachkommen.“

Autor: Andi Goral