Bei der Langen Nacht werden die Besucher Gelegenheit bekommen, viele Kriech- und Krabbeltiere in Aktion zu erleben. Denn viele von ihnen würden erst bei Nacht richtig lebendig, erklärte der Revierleiter des Inskektariums Peter Klaas. Eine besondere Attraktion ist in diesem Jahr die Blattschneideameise: Die vorwiegend im mittel- und südamerikanischen Raum vorkommende Ameise ernährt sich nicht von anderen Insekten. Sie zieht es vor, sich von einem selbst produzierten Pilz zu ernähren.

Kleine Feinschmecker
Dafür züchtet die Ameisenkönigin mit ihren eigenen Eiern, von denen sie ganze 1.500 am Tag legen kann, eine eiweißhaltige Grundlage. Ihr Ameisenstaat übernimmt dann den Großteil der Arbeit: dafür sammeln die Ameisen frisches Laub, das sie zerkleinern – daher der Name – und horten. Trockenlaub käme den kleinen Tierchen aber nicht in die Tüte: die Blattschneideameisen bevorzugen ganz klar Liguster, Flieder und Rosengewächs, so Klaas. Dank des feuchten und warmen Klimas (20 bis 25 Grad) wächst dann schon bald der sehr eiweißhaltige Pilz heran, von dem sich die Ameisen ernähren.

Die Blattschneideameise habe verstanden, sich selbst zu ernähren, indem sie sich nicht von anderen Insekten abhängig macht, sondern sich etwas Eigenes sucht, schwärmte Klaas. Da der Bau der Ameisen in der Anlage nicht von ‚natürlich Feinden’ bedroht sei, müsse die Pilzzüchtung gesteuert werden, so der Experte. Wächst der Pilz auf die doppelte der aktuellen Größe heran, könnte er in sich zusammenbrechen, da er seinem Gewicht nicht standhält. Insgesamt bewohnen etwa 200.000 Ameisen die neue Anlage, die etwa 1,5 Kubikmeter Platz für den Pilz bietet. 


Wohnraum und Nahrungsquelle zugleich: der Pilz der Blattschneiderameisen

Mit Schlangen und Vogelspinnen auf Tuchfühlung gehen
Am kommenden Samstag haben die Besucher des Zoos von 19:00 bis 24:00 Uhr Gelegenheit neben der Blattschneideameise auch andere Tiere in Aktion zu erleben: jede halbe Stunde werden einige der Tiere aus dem Aquarium gefüttert, darunter Philippinenkrokodile und Piranhas. Mutige werden außerdem die Möglichkeit haben, mit Schlangen, Vogelspinnen und tropischen Gespenstschrecken auf Tuchfühlung zu gehen. Ein weiteres Highlight der langen Nacht ist eine Lupenstation, die Einblicke in den Mikrokosmos eines Wassertropfens gewährt. Denn in diesem haben es sich Wasserflöhe, Daphnien und andere Tierchen gemütlich gemacht, die am kommenden Samstag in Augenschein genommen werden können.

Für das Wohl der Besucher will ebenfalls gesorgt sein: erstmals in diesem Jahr gibt es die Möglichkeit mit einem Cocktail durch das Aquarium zu schlendern. Live-Klaviermusik soll die Entdeckungstour der Besucher außerdem atmosphärisch untermalen.

Infobox:
19. November 2011, 19:00 bis 24:00 Uhr
Lange Nacht im Aquarium
Kölner Zoo
Riehler Straße 173, Köln

Eintritt:
Erwachsene: 9 Euro
Kinder: von 4 bis 12 Jahren: 5 Euro
Schüler: 7,50 Euro

[il]