Köln, 26.3.2008, 16:15 Uhr > Die Diakonie Michaelshoven teilte heute mit dass die stadtbekannete Schwester Helene an Ostern verstarb. Schwester Helene, bekannt in Köln durch ihr großes soziales Engagement verstarb Ostermontag in Michaelshoven im gesegneten Alter von 99 Jahren. Ihr Leben war bis ins hohe Alter geprägt durch ihr Bedürfnis, für Obdachlose, Prostituierte und Menschen am Rande der Gesellschaft da zu  sein und ihnen den Glauben nahe zu bringen. Schwester Helenes Name ist eng  verbunden mit der alljährlichen Weihnachtsfeier für Obdachlose und Bedürftige im Alten Wartesaal des Hauptbahnhofes Köln, die sie 1961 ins Leben rief. Kamen damals nur 30 Teilnehmer, so sind es inzwischen mehrere Hundert Menschen, die dort an Heilig Abend gemeinsam Weihnachten feiern. Letztes Jahr  blieb sie nach 46 Jahren erstmalig der Feier fern.

Schwester Helene kam 1960 als gelernte Krankenschwester und Gemeindehelferin auf Bitten der Mitternachtsmission nach Köln. Hier engagierte sie sich für Obdachlose, leitete eine Bibelkreis im Landesjugendheim Hennef, besuchte regelmäßig das Obdachlosenhaus „Johanneshaus“ und versuchte mit der Bibel unter dem Arm in den  Kneipen und Eroszentern rund um den Kölner Eigelstein den Menschen dort die frohe Botschaft ihres Glaubens zu vermitteln. In der Diakonie Michaelshoven  besuchte sie die Frauen des Elisabeth-Fry-Hauses, einem Frauenhaus in  Raderthal, auch dort leitete sie einen Bibelkreis, der rege besucht wurde.

Seit vielen Jahren wohnte sie im Kölner Süden auf dem Gelände der Diakonie Michaelshoven in der sogenannten Schwesternheimat,  ehe ihr gesundheitlicher Zustand sie zwang, 2006 in das Seniorenheim Haus Simeon umzuziehen. Pfarrer Martin Steinbrink, Diakonie Michaelshoven bedauert „Mit ihr verlieren wir einen Menschen, der eindrücklich das Profil der  Diakonie gelebt hat“.

Schwester Helene erhielt für ihren Einsatz hohe Würdigungen. Bereits 1964 wurde ihr das Kronenkreuz der Diakonie verliehen.  1990 erhielt sie von Johannes Rau den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen, 1998 das goldene Kronenkreuz der Diakonie und  schließlich 2003 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse. Motivation für ihre  Arbeit waren jedoch nicht diese Ehrungen sondern ihr tief verwurzelter Glaube.
 
Der Trauergottesdienst für Schwester Helene findet am Dienstag, 01. April um 12.30 Uhr in der Erzengel-Michael-Kirche,  Pfarrer-te-Reh-Straße 7 in Michaelshoven statt. Anschließend wird Schwester Helene auf dem Sürther Friedhof beerdigt.

[ag; Quelle: Diakonie Michaelshoven]