Die Skizze zeigt den Verlauf der Pipeline

Alle scheinen zufrieden: Unternehmen, Politik und Umweltverbände
Auffallend war die Harmonie, die zwischen allen Beteiligten heute ausgestrahlt wurde. Thomas Tumbrinck, der Landesvorsitzende des NABU Nordrhein-Westfalen sprach von einer einzigartigen Zusammenarbeit mit dem Unternehmen. Auch aus der Politik überwog das Lob. Annerose Heinze, die Kreisdirektorin des Rhein-Sieg-Kreises lobte ebenso das Einsehen des Konzerns seine Connect-Pipeline so umweltschonend wie möglich voranzutreiben. Ein Grund dürfte sicher sein, dass Shell den größten Teil der Pipeline, der die Werke in Godorf und Wesseling verbinden wird, unterirdisch erstellen wird und somit den wertvollen Auenwald und das Rheinufer unangetastet lassen wird. Dieser Naturraum ist als Flora-Fauna-Habitat Gebiet ausgewiesen. (FFH)  Die ursprünglichen Planungen sahen landseitig einen offenen und nicht unterirdischen Vortrieb vor. Dies hätte bedeutet, dass eine 30 Meter breite Schneise zweimal durch den Auenwald geführt hätte werden müssen. Jetzt geschehen die Arbeiten unterirdisch und auch noch Lärmarm. Sogar der LKW-Verkehr wurde reduziert, weil man die Frischwasserversorgung über eine extra gebaute Wasserleitung regeln wird. Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters sieht in der Investition eine Stabilisierung und Bestätigung des großen Chemiestandortes Köln und geht davon aus dass das Unternehmen und die Bürger profitieren werden. Shell versprach Roters: „Wir begleiten Sie bei Ihren Aufgaben“.


Blick in die Technik der Tunnelbohrmaschine


Die Tunnelbohrmaschine "Tusnelda"


Viel Prominenz, unter ihnen der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters und Bürgermeister Bartsch kamen zur Tunnelbohrmaschinentaufe

Zukunft gesichert
Dr. Peter Blauwhoff, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Shell Holding erklärte die unternehmerische Strategie, die durch den Zusammenschluss der beiden Raffinerien erreicht werden soll. Damit will man mit den Kölner Anlagen, übrigens die einzigen Raffinerieanlagen, die Shell in der Zukunft in Deutschland betreiben will, zu den großen und integrierten Anlagen aufschließen. Hintergrund sei, so der Vorstand, dass es weltweit Überkapazitäten in der Rohölverarbeitung gebe und gerade in Europa der Bedarf ständig sinke. Shell investiert nach eigenen Angaben rund 250 Millionen Euro unter anderem weil man davon ausgeht, dass auch im Jahr 2030 der Mineralölanteil noch bei rund 60 Prozent liegen soll, so eine Studie der Deutschen Energie Agentur, die man zitiert. Blauwhoff erklärte, dass jeder sechste Liter Diesel und jeder fünfte Liter Flugbenzin, der in Deutschland verbraucht wird aus der Rheinland Raffinerie stammt.

Die „Connect“-Pipeline
Die Pipeline wird 15 Meter unter der Sohle des Rheins diesen zweimal queren. Sie wird einen stabilen Betonmantel erhalten in der die vier Transport-Leitungen untergebracht sein werden. Transportiert werden soll Hydrowax, Butan, Mogaskomponenten und Gasöle. Auch ein Rohr für Telekommunikationsleitungen ist vorgesehen. Ein Teilstück der Betonmantelröhre können sich interessierte Bürger an den Infocontainern in Köln-Porz-Langel ansehen. Ein Mann kann bequem in der zwei Meter hohen Betonröhre stehen. Die Vortriebsmaschine wird von einer Laserzielnavigation geleitet. 2002 hat das Unternehmen Shell die DEA Raffinerie am Standort Wesseling übernommen. Die Bauzeit für die neue Pipeline soll 19 Monate betragen. Da die Baustelle allerdings mitten in einem Retentionsraum liegt, könnte ein Rheinhochwasser die Bauarbeiten verzögern. Denn bei Hochwasser müsste die Baustelle geräumt werden.

Ingo ist begeistert von seinem Job. In Köln war er auch bei Bau der Nord-Südstadtbahn im Bereich des Kölner Hauptbahnhofes im Einsatz beim Bohren der Kanäle für die Vereisung. Den Job macht er seit 15 Jahren, fing als Tunnelarbeiter an und möchte heute keine anderen Job mehr machen. Die Tunnelbohrmaschine aus dem Hause Herrenknecht wurde auf den Namen Tusnelda getauft. Zwischen den beiden Tunneln werden die Leitungen offen in einem so genannten Rohrgraben.
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Das Besucherzentrum
In Porz-Langel hat das Unternehmen ein Besucherzentrum eingerichtet in dem sich interessierte Bürgerinnen und Bürger über das Pipline Projekt „Connect“ informieren können. Erreichbar ist das Besucherzentrum über die Langeler Straße/Lülsdorfer Straße. Das Besuchszentrum liegt zwischen dem Altdeich und Neudeich.

[ag]