"Die Gurken wurden mit einem Lkw abgeholt und kamen am 15. Mai in Hamburg an", sagte Frunet Manager Javier Lopez gegenüber der "Bild-Zeitung" (Freitagausgabe). "Am 16. bekamen wir eine E-Mail unseres Kunden, der uns mitteilte, dass die Gurken während des Transports heruntergefallen wären. Er teilte uns mit, dass er sie trotzdem auf dem Hamburger Großmarkt verkaufen wolle." Die Lieferung hätte insgesamt aus 180 Boxen mit Gurken bestanden. Lopez berichtete der Zeitung außerdem, dass er bereits am Mittwochabend ein Fax der Hamburger Behörden bekommen habe, die ihn daraufhingewiesen hätten, dass an seinen Gurken der tödliche Erreger festgestellt wurde. Das spanische Unternehmen "Pepino Bio Frunet" ist ein privates Unternehmen mit Sitz in der Provinz Malaga. Auf der Firmenseite heißt es: "Im landwirtschaftlichen Produktionsbereich legen wir besonderen Wert auf die Erzeugung von Obst und Gemüse, dass den höchsten qualitativen Ansprüchen gerecht wird. Der Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngern steht dabei außer Frage. Genau so wichtig wie die Erfüllung der Qualitätsansprüche unserer Kunden ist uns aber auch die Garantie von Liefersicherheiten in ausreichender Menge."

Bauern verlieren zwei Millionen Euro täglich durch falsche Gemüse-Warnung
Die vorschnelle Warnung vor dem Verzehr von deutschem Gemüse durch das Robert-Koch-Institut bedeutet hohe Umsatzeinbußen für die deutschen Bauern. "Die falsche Warnung vor deutschen Tomaten, Gurken und Salat ist eine schwere Kommunikations-Panne mit schlimmsten Auswirkungen für die Bauern", sagte Gerd Sonnleitner, Präsident des deutschen Bauernverbandes, gegenüber der "Bild" Zeitung (Freitagausgabe). "Wir haben extreme Umsatzeinbrüche, auch bei Bio-Bauern. Der geschätzte Umsatzverlust im Gemüsebereich liegt bei zwei Millionen Euro täglich." Als "Blödsinn" bezeichnet Sonnleitner die Tatsache, dass Gülle ins Spiel gebracht wurde. "In Treibhäusern wird nicht gedüngt und im Freiland ist es verboten", sagte der Bauernpräsident der "Bild". "Besonders Gemüsebauern in Norddeutschland kämpfen jetzt um ihre Existenz. Es war schlicht verantwortungslos und hat die Bauern beschädigt."

[dts]