Um 07.15 Uhr war den Beamten auf der Autobahn A 4 nahe dem Rastplatz Röttgesberg ein Unimog mit Anhänger aufgefallen. Das mit mehreren Tonnen Brauerei-Abfall beladene Gespann war mit eingeschalteter Warnblinkanlage und nur 20km/h in Fahrtrichtung Olpe unterwegs.

Als die Uniformierten das Fahrzeug dann auf dem Rastplatz anhielten, stieg der Fahrer (36) aus. Dabei stellte sich heraus, dass die Unimog – Bremsen derart schlecht waren, dass das Gespann sich verselbständigte und im leichten Gefälle gegen den Streifenwagen zu rollen drohte. Noch dreimal musste der 36-Jährige daraufhin die Bremse fester anziehen. An mehreren Stellen war die Karosserie der Fahrzeuge durchgerostet. Zudem hatte man die Ladewände der Zugmaschine selbständig nach oben verlängert und nur mittels Draht gesichert. Noch während der Kontrolle bildete sich unter dem Unimog eine Öllache. Auch die Reifen des Anhängers ließen zu Wünschen übrig. Zur abschließenden Begutachtung wurde das augenscheinlich verkehrsunsichere Fahrzeug zur TÜV-Niederlassung in Köln – Mülheim geleitet. Die dortige Überprüfung ergab, dass sowohl die Zugmaschine als auch der Anhänger völlig verkehrsunsicher waren. Folgerichtig wurde das Gespann stillgelegt und dem 36-Jährigen die Weiterfahrt untersagt.

Damit wollte sich der Landwirt jedoch nicht abfinden. Auch nicht mit dem Vorschlag, die für die Schweinemast benötigten Abfälle aus der Biergewinnung mit einem anderen Fahrzeug abzuholen. Er müsse jetzt unbedingt die Ladung zum familieneigenen Hof im Bergischen fahren, protestierte der Mann. Mit seinem Mobiltelefon rief er anschließend seinen Vater an. Kurz darauf erschienen die Eltern (beide 70) des Halters mit ihrem Auto auf dem TÜV-Gelände, blieben mit quietschenden Reifen neben den erstaunten Beamten stehen und stiegen aus. Die Schimpfkanonade, die dann über die Uniformierten hereinbrach, hätte vermutlich selbst den oben zitierten Reformator in Erstaunen versetzt: "Ihr Dreckspack, Ihr Zuträger für den TÜV, der an uns armen Bauern nur verdienen will, Ihr habt wohl nichts Besseres zu tun? Was für ein Dreckspack Ihr doch seid!", so die Seniorin. Auch ihr Ehemann ließ sich nicht lumpen: "Wenn Ihr Schweine uns Ärger machen wollt, dann kriegt Ihr eins auf die Fresse!", fiel der 70-Jährige ein.

Die Hinweise der Beamten, dass die Verkehrsunsicherheit des Gespanns soeben durch den TÜV festgestellt worden sei, beeindruckte das ergraute Duo keineswegs. Der Erboste gab übelste Beleidigungen von sich und ging dann mit erhobener Faust auf einen der Beamten los. Der Angegriffene musste daraufhin Pfefferspray einsetzen, um den aggressiven 70-Jährigen auf Distanz zu halten. Dieser wich auch sofort zurück und ließ von weiteren Attacken ab. Nicht so die ebenfalls in Rage befindliche Seniorin, die in Richtung der Polizisten spuckte und sich ebenfalls in übler Fäkalsprache erging.

Der Sohn weigerte sich vehement, den Fahrzeugschlüssel an die Ordnungshüter zu übergeben und drohte diesen ebenfalls Schläge an und ballte seine Faust. Ebenfalls nur unter Zuhilfenahme von Pfefferspray und mit vereinter Kraft der eingesetzten Beamten konnte der 36-Jährige beruhigt werden. Sein Schlüssel wurde beschlagnahmt. Noch während der Unimog – Fahrer gefesselt wurde, schlug dessen Vater unvermittelt mit der Faust nach dem Gesicht eines Polizisten. Dieser erlitt durch den Schlag eine Platzwunde an der Unterlippe. Nach späterer ambulanter Behandlung beim Polizeiarzt konnte der Beamte seinen Dienst fortsetzen. Die beiden durch das Pfefferspray Beeinträchtigten lehnten dann die Behandlung durch eine herbeigerufene Rettungswagenbesatzung zunächst ab: "Ihr Blaulichter steckt doch alle unter einer Decke! Von einem solchen Pack lasse ich mich nicht anpacken!", so der Senior. Sein Sohn sah das anders: Er drohte seinerseits damit, die aufgrund dieser klaren Ansage ihren Einsatz abbrechenden Sanitäter wegen unterlassener Hilfeleistung zu verklagen. Daraufhin wurden Vater und Sohn die Augen ausgespült. Beide wurden anschließend im Streifenwagen zum Polizeigewahrsam gefahren. Die Familienmutter beruhigte sich zwischenzeitlich und ließ nur noch vereinzelt Verbalattacken gegen die Beamten ab. Bis zur erfolgten Sicherstellung des fraglichen Gespannes verblieben Vater und Sohn im Gewahrsam. Beide sind bereits früher wegen Verstößen gegen die Zulassungsordnung auffällig geworden.

Die gesamte Familie wird sich nun wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verantworten müssen. Darüber hinaus wird die charakterliche Eignung des 36-Jährigen zum Führen eines Kraftfahrzeugs hinterfragt. Desweiteren fertigten die Beamten Ordnungswidrigkeitsanzeigen hinsichtlich des maroden Gespannes.

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Zwei Fußgänger bei Unfällen schwer verletzt
Köln (ots), 12.03.2008, 16:42 > Eine 37-Jährige ist am frühen Mittwochmorgen (11. März) in Köln-Lindenthal von einem Taxi erfasst und schwer verletzt worden.

Die Frau stand gegen 00:30 Uhr am Fahrbahnrand der Dürener Straße in Höhe Theresienstraße. Plötzlich lief sie los, um vor einem herannahenden Gelenkbus noch schnell die Straße zu überqueren. Dabei übersah sie jedoch das aus der Gegenrichtung kommende Taxi. Der Busfahrer konnte sein Gefährt noch abbremsen, was dem Taxifahrer (33) nicht mehr gelang. Trotz Vollbremsung konnte er einen Zusammenstoß mit der Fußgängerin nicht verhindern. Diese erlitt Kopfverletzungen und wurde ins Krankenhaus gebracht.

Noch am selben Tag verursachte auch in Köln-Ehrenfeld ein Fußgänger (44) beim Überqueren der Fahrbahn einen Verkehrsunfall und verletzte sich schwer. Gegen 22:15 Uhr lief er in Höhe der Hausnummer 274 auf die Subbelrather Straße, ohne auf den fließenden Verkehr zu achten. Eine Golffahrerin (45) konnte nicht mehr ausweichen. Der Mann zog sich bei dem Zusammenstoß mit dem Wagen neben Brüchen an Arm und Bein eine Platzwunde am Kopf zu. Ein Atemalkoholtest bei dem Unfallverursacher ergab einen Wert von 2,46 Promille. Im Krankenhaus wurde ihm eine Blutprobe entnommen.

[ots]