Köln |Nach dem gewaltsamen Angriff auf einen Vater und dessen Sohn am Samstagnachmittag, 11. Juni, auf dem Neumarkt fordert die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln eine deutlich höhere Präsenz von Polizei und Ordnungskräften an diesem zentralen Platz in der Innenstadt.

„Der Neumarkt wird jeden Tag von tausenden Kölnern und Touristen besucht. Die Menschen dürfen sich durch die offene Drogenszene dort nicht bedroht fühlen“, so Gerrit Krupp, ordnungspolitischer Sprecher der Fraktion.

Mit mehr Präsenz von Sicherheitskräften alleine sei es aber nicht getan. Die Stadtverwaltung brauche zu viel Zeit, um einen dringend benötigten Drogenkonsumraum in diesem Bereich einzurichten, so die SPD-Fraktion. „Wir warten schon sehr lange auf brauchbare Vorschläge aus dem Sozialdezernat“, erklärt Michael Paetzold, sozialpolitischer Sprecher der Fraktion. Die Räume dienen nicht nur dem Konsum. Sie seien vielmehr ein wichtiger Baustein in einer Reihe von Angeboten, die drogenkranken Menschen einen Weg aus ihrer Sucht aufzeigen. Allerdings müsse der Blick über den Neumarkt hinaus auch in die Veedel gehen. Die SPD fordere darum die Einrichtung weiterer Drogenkonsumräume in den Stadtbezirken Kalk und Mülheim.

Köln brauche zudem ein schlüssiges und mit allen Beteiligten abgestimmtes Sicherheitskonzept, in dem das Thema Beschaffungskriminalität auch eine Rolle spielt. Das Konzept dürfe sich nicht nur auf einzelne Anlässe wie zum Beispiel Großveranstaltungen beschränken, sondern müsse flächendeckend und an 365 Tagen im Jahr zu einer Verbesserung der Sicherheitssituation in Köln führen. Daher begrüße die SPD-Fraktion in diesem Zusammenhang die Pläne von Polizeipräsident Jürgen Mathies zum Ausbau der Videobeobachtung an so genannten Kriminalitäts-Hot Spots in der Stadt.

Autor: ib