Köln | Der Rat hat die Prüfung von elf weiteren Standorten zur vorübergehenden Unterbringung von Flüchtlingen beschlossen. Den entsprechenden Vorschlag der Stadtverwaltung wollte die SPD-Fraktion an zentralen Punkten verbessern – für mehr Transparenz, Verteilungsgerechtigkeit, eine bessere Kooperation mit den Sportvereinen und eine bessere langfristige Planung – alles Punkte, die in die noch laufenden Prüfungen der Stadtverwaltung eingepflegt werden sollten, so dass es hierdurch zu keinerlei Verzögerungen kommen kann. CDU, Grüne und FDP stimmten gegen den entsprechenden Änderungsantrag. Ohne diese zentralen inhaltlichen Verbesserungen könne die SPD-Fraktion den Vorschlägen der Stadtverwaltung nicht folgen.

Michael Paetzold, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, dazu: „Wir haben eine klare Haltung: Die Flüchtlinge müssen menschenwürdig untergebracht und schnell in unsere Gesellschaft integriert werden. Dazu gehört, dass die Turnhallen als Notlösung so rasch wie möglich aufgegeben werden. Um Integration zu ermöglichen, müssen die neuen Standorte aber auch gerecht und gleichmäßig über das Stadtgebiet verteilt werden. Zudem muss klar nachvollziehbar sein, anhand welcher Kriterien die Standorte ausgewählt werden. Hier wollen wir Transparenz! Die Integrationsfähigkeit vor Ort und die soziale Situation im Veedel müssen bei der Standortwahl unbedingt berücksichtigt werden.“

Insbesondere das Thema der Transparenz und Verteilungsgerechtigkeit spielt für die Sozialdemokraten eine zentrale Rolle. Paetzold: „Die ganze Stadt muss hier ihren Beitrag leisten, nicht nur einzelne Stadtbezirke. Es kann doch nicht sein, dass nur Standorte im Kölner Norden und im Rechtsrheinischen gefunden werden. Die Akzeptanz vor Ort ist elementar – deshalb muss auf eine gerechte Verteilung zwischen allen Kölner Stadtbezirken und Veedeln geachtet werden.“

Über das unkooperative Verhalten der Ratsmehrheit zeigte sich Paetzold enttäuscht: „Wir haben der Verwaltung die Hand gereicht und einen Änderungsantrag zur Unterstützung und Verbesserung des Verfahrens eingebracht. Unser gemeinsames Ziel sollte es doch sein, alles dafür zu tun, die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen. Doch statt gemeinsam für eine sachorientierte Lösung einzutreten, haben CDU und Grüne schlicht alle SPD-Vorschläge im Rat abgelehnt. Das bedauern wir sehr. Wir werden uns dennoch weiter konstruktiv am Prozess beteiligen, jeden Standort nach unseren Kriterien prüfen und unsere Entscheidungen danach ausrichten.“

Autor: ib