Symbolbild Tanken

München | dts | Die Spritpreise in Deutschland stagnieren auf einem hohen Niveau. Daten der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe vom Sonntag zeigen nur minimale Veränderungen bei den Preisen für Diesel und Super E10 gegenüber dem Vortag. Demnach hat Diesel am Samstag im Bundesdurchschnitt 2,308 Euro gekostet und damit 0,4 Cent weniger.

Der Preis für Super E10 sank gegenüber den am Samstag vom ADAC gemachten Angaben um 0,3 Cent auf durchschnittlich 2,197 Euro pro Liter. Sonntags veröffentlicht der ADAC keine neuen Daten. Für Donnerstag waren mit 2,321 Euro pro Liter Diesel und 2,202 Euro bei E10 noch Allzeithochs bei den Spritpreisen gemeldet worden.

Die Bundesregierung hält sich trotz der Rekordpreise an den Tankstellen mit politischen Maßnahmen zurück. So lehnt Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) eine befristete Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent für Benzin und Diesel weiterhin ab. „Wenn die Union eine sogenannte Spritpreisbremse fordert, dann muss sie sagen, was sie im Haushalt kürzen will“, sagte er dem „Tagesspiegel“.

Entgegen der Vermutung vieler werde der Fiskus auch nicht reich durch die steigenden Spritpreise. „Wenn vom verfügbaren Einkommen eines Haushalts ein höherer Anteil für Sprit aufgewendet wird, kommt es zu einer Verschiebung der Mehrwertsteuer, allerdings nicht zu einer Erhöhung des Aufkommens.“ Die Menschen hielten sich dann an anderer Stelle mit Konsum zurück, so Lindner.

ADAC: Dieselfahrer zahlen rund 44 Euro mehr im Monat als im Januar

Die steigenden Spritpreise belasten die deutschen Autofahrer um durchschnittlich 38 Euro im Monat bei einem Benziner und 44 Euro bei einem Dieselmotor. Zu diesem Ergebnis kommt eine Berechnung des ADAC für die „Bild am Sonntag“. Als Berechnungsgrundlage wurde eine Fahrleistung von 1133 Kilometern im Monat bei einem Durchschnittsverbrauch von 7 Liter pro 100 Kilometer (Diesel) bzw. 7,8 Liter (E10) genommen sowie ein Anstieg der Literpreise seit Januar um 55 Cent (Diesel) bzw 43 Cent (E10).

„Die schnelle Steigerung verunsichert Verbraucher stark. Viele Menschen stellen sich die Frage, ob sie sich Mobilität in Zukunft noch werden leisten können“, sagte ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand der „Bild am Sonntag“. Und weiter: „Aus Sicht des ADAC muss die Politik auf die aktuelle Entwicklung reagieren und die Mehrwertsteuer auf Kraftstoffe und Heizöl befristet senken.“

Das sieht man auch beim Verband der Automobilindustrie (VDA) so. Präsidentin Hildegard Müller sagte der „Bild am Sonntag“ dazu: „Mobilität muss für alle zugänglich und bezahlbar bleiben. Es ist die Aufgabe der Regierung, Steuern und Abgaben jetzt zu senken, auch weil der Staat von den teuren Preisen gerade durch Mehreinnahmen profitiert.“