Das Symbolbild zeigt einen Tankvorgang

München | dts | Die Spritpreise in Deutschland befinden sich weiterhin in der Nähe ihres bisherigen Rekordhochs. Ein Liter Diesel kostete am Sonntag in Durchschnitt 2,305 Euro pro Liter, sagte ein ADAC-Sprecher am Montagmorgen der dts Nachrichtenagentur. Damit gab es gegenüber Samstag so gut wie keine Veränderung.

Super E10 kostete durchschnittlich 2,199 Euro pro Liter und damit ebenfalls etwa so viel wie am Vortag. Nach dem Beginn des russischen Einmarschs in der Ukraine hatten die Spritpreise massiv zugelegt. Erstmals ist seitdem Diesel teurer als Benzin.

Einen Tag vor Beginn der breitangelegten Kampfhandlungen kostete Super E10 in Deutschland durchschnittlich etwa 1,76 Euro pro Liter, für Diesel wurde 1,67 Euro fällig. Am vergangenen Donnerstag waren mit 2,321 Euro pro Liter Diesel und 2,202 Euro bei E10 neue Allzeithochs erreicht worden – seitdem bewegen sich die Spritpreise in der Nähe dieses Rekordhochs. Deshalb wächst auch der Druck auf die Bundesregierung, etwas gegen die hohen Preise zu unternehmen.

Medienberichten zufolge soll Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) aktuell planen, die Autofahrer mit einem Tank-Rabatt zu entlasten.

Union warnt Lindner bei Tank-Rabatt vor „Zettelwirtschaft“

Die Union warnt Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) davor, bei der Einführung eines Tank-Rabatts eine neue „Zettelwirtschaft“ zu verursachen. „Zu viel Bürokratisierung entlastet nicht wirklich“, sagte der CDU-Verkehrspolitiker Christoph Ploß dem TV-Sender „Bild“. Er warf der Ampel-Regierung zugleich vor, sie handele völlig unabgestimmt.

„Die eine Hand der Regierung weiß momentan nicht, was die andere tut. Es gibt keine Abstimmung.“ Das sei „fatal“.

Autofahrer brauchten jetzt eine Lösung. „Jeder Tag, der unnötig vergeht, ist teuer für die Bürger in Deutschland“, so Ploß. Besser als ein Tank-Rabatt sei es, die Energiesteuer auf ein europäisches Mindestmaß sowie die Mehrwertsteuer senken, um eine Entlastung von 50 Cent oder mehr pro Liter zu erreichen.

Dies sei eine unbürokratische Lösung. Auf die Frage, wie lange die Regierung für eine solche Lösung brauchen dürfe, sagte Ploß: „Eine Regierung, die handlungsstark ist, könnte das in wenigen Tagen umsetzen.“ Die CDU werde jetzt Druck machen, damit schnell eine Lösung gefunden werde.

Dies dürfe aber „keine Placebo-Lösung“ sein. Die FDP machte unterdessen deutlich, dass das Ziel Benzinpreise von unter zwei Euro sein müssten. Ob man eine mögliche Entlastung von 20 Cent je Liter Benzin noch weiter erhöhen müsse, hänge mit den Marktpreisen zusammen, sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr den Sendern RTL und ntv.

Die Entlastung müsse „so schnell wie möglich“ kommen. Innerhalb der Ampel-Koalition gebe es dafür Zustimmung. Dem Vorschlag von CDU/CSU, die Mehrwertsteuer zu senken, erteilte Dürr eine Absage.

Dies würde Wochen für die Implementierung brauchen. „Ein direkter Rabatt an der Kasse ist wesentlich schneller“, so der FDP-Fraktionschef.